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Wunschliste der CFO

Was sich die Wirtschaft vom neuen Parlament wünscht

Das neue Parlament muss etliche Aufgaben lösen. Gehts nach der Wirtschaft, dann sollte es drei Dossiers prioritär behandeln.

Florence Vuichard

Florence Vuichard

Blick von der Tribuene auf den Nationalratssaal, am letzten Tag der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Freitag, 21. Juni 2019 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

Das neue Parlament ist gewählt, doch die Probleme bleiben dieselben.

Keystone

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Das neue Parlament ist gewählt, die Probleme bleiben jedoch dieselben. Das jedenfalls geht aus einer Umfrage hervor, die das Beratungsunternehmen Deloitte bei 103 Finanzchefs von mittelgrossen und grossen Schweizer Firmen gemacht hat.

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3 von 14 abgefragten Themenbereichen schwingen klar obenaus: die noch immer ungelöste EU-Frage, die weiterhin sanierungsbedürftigen Sozialwerke sowie die Daueraufgabe, den Marktzugang im Ausland für die hiesigen Firmen zu sichern. Mehr als die Hälfte der Finanzchefs misst diesen drei Herausforderungen eine sehr hohe Priorität zu.

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Es hat sich wenig getan

Geredet wurde in der letzten Legislatur viel über die EU-Frage, getan hat sich aber nicht sehr viel. Die Masseneinwanderungsinitiative sei zwar wirtschaftsfreundlich umgesetzt worden, sagt Reto Savoia, der Chef von Deloitte Schweiz, «die Beziehungen zu Europa sind aber nach wie vor nicht nachhaltig geregelt, und der Zugang zum wichtigsten Markt der Schweizer Unternehmen ist vertraglich nicht ausreichend gesichert».

Ähnlich ernüchternd sein Fazit zur Altersvorsorge: «Die im zweiten Anlauf gewonnene Abstimmung über die Unternehmenssteuerreform bringt zwar auch für die AHV eine Entlastung, stellt aber nicht mehr als eine Verschnaufpause dar.» Da alle strukturellen Reformen in der letzten Legislatur gescheitert seien, habe dieses Thema für die Firmen an Dringlichkeit gewonnen. «Die vom Bundesrat aufgegleiste Stabilisierung der AHV sollte rasch vorangetrieben werden. Sie darf aber die Firmen nicht zusätzlich belasten.»

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Bürokratie-Abbau wichtiger als Klimaabkommen

Dauerbrenner im Sorgenbarometer der Finanzchefs bleibt der Bürokratie-Abbau. «In der abgelaufenen Legislatur hat die rechtsbürgerliche Mehrheit keine grossen Würfe zustande gebracht», sagt Savoia.

Hingegen interessieren sich die CFOs kaum für das Pariser Klimaabkommen. «Es ist zu hoffen, dass sich die Unternehmen selbst stärker ins Zeug legen, denn der Klimawandel hat umfassende Auswirkung auf Produkte und Dienstleistungen, Lieferketten, Vermögenswerte und Geschäftsmodelle», betont Savoia.

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