Restaurant Münsterhof in Zürich: Im Liebesgarten

Sabrina und Tobias Buholzer sind vom «Sankt Meinrad» im Zürcher Kreis 4 in die ­Innenstadt an den Münsterhof gezogen. Buholzer war da schon einmal Küchenchef, bevor er sich im «Meinrad» einen «Michelin»-Stern erkochte. Im «Münsterhof» gibt es im rustikalen unteren Teil einfachere Gerichte, hausgemachte Ravioli zum Beispiel oder Hackbraten. Oben im historischen «Liebesgarten» tanzt der hoch begabte Koch die Kür: Er serviert in fünf bis neun Gängen ein deliziöses, verspieltes, aber nicht überkandideltes «Häppchenmenu». Dazu kredenzt seine Frau die passenden Weine – das «Tröpfchenmenu».

Der Wechsel hat dem Paar in Internetforen vor allem wegen der stark erhöhten Preise heftige Kritik eingetragen. Sie ist verständlich: 180 Franken fürs ganze Menu oder etwa 78 Franken für die Taube à la carte sind sehr viel Geld. Und dass bei der Weinbegleitung zehn Franken für den halben Deziliter einer guten, wenn auch nicht überragen­den Qualität berechnet werden, zeugt von starkem Selbstbewusstein. Nur geht beim Unmut vergessen, dass die Umgebung des Paradeplatzes ein teures Pflaster ist und ­Buholzer mit den raffinierten Amuse-Bouches, mit kleinen Leckereien zwischen den Gängen und einer opulenten 
Friandises-Auswahl grössten Aufwand betreibt.