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Bundesanwaltschaft

Herr Lauber, es reicht.

Es war zu viel des Schlechten: Seine Hinterzimmer-Treffen werden Bundesanwalt Michael Lauber jetzt zum Verhängnis.

Stefan Barmettler HZ

Stefan Barmettler

Michael Lauber trifft am Montag, 13. Mai 2019 zur Anhoerung der vereinigten Geschaeftspruefungskommission GPK des National- und Staenderats im Bundeshaus in Bern ein. Die GPK will nach den Geheimtreffen zwischen Lauber und Fifa Chef Gianni Infantino entscheiden, ob sie Vorbehalte gegen Laubers Wiederwahl in der Sommersession hat. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Muss beim Fifa-Fall in den Ausstand treten: Bundesanwalt Michael Lauber.

Keystone

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Michael Lauber liebt das Hinterzimmer. Dort trifft er sich am liebsten mit Parteien, die in einem Verfahren mit der Bundesanwaltschaft verwickelt sind. Diese Hinterzimmer-Gespräche, die Lauber beschönigend «informelle Treffen» nennt, sind ihm nun zum Verhängnis geworden.

Dreimal hat er sich mit Fifa-Präsident Gianni Infantino in Zürich und Bern Hotel-Hinterzimmern gesprochen und das mögliche Vorgehen im Fall der Fifa-Untersuchung besprochen. So genau weiss man es nicht, denn Lauber führte kein Protokoll und mag sich nicht mehr erinnern.

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Wiederwahl in weite Ferne gerückt

Als ihm die Medien Unprofessionalität vorhielten, zeigte er sich empört und donnerte: «Jetzt erst recht!». Dabei hat sich die Schweizer Bundesanwaltschaft verrannt, wie das Bundesstrafgericht festhält. Es heisst zwei Beschwerde zum Teil gut. Diese Urteile, die Laubers Renitenz entlarven, sind zu viel des Schlechten.

Denn die Folgen dieser öffentlichen Belehrung von Lauber sind verheerend: Das Verfahren verzögert sich weiter, weil ein neuer Verfahrensleiter gesucht und eingearbeitet werden muss. Und Lauber hängt in den Seilen. Eine Wiederwahl, die er mit allen Mitteln angestrebt hat, ist in weiter Ferne gerückt. Herr Lauber, es reicht.

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