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MacBook Air: No Love Is in the Air

Apples neues MacBook Air wurde lange erwartet. Doch der ultraportable Laptop fällt zwischen Stuhl und Bank.

Marc Kowalsky

Kowalskys Crashtest Apple MacbookAir
Felice Bruno für BILANZ

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Es war eine Sensation, als Steve Jobs selig 2008 das erste Mac-Book Air präsentierte: Publikumswirkam zog er es auf der Bühne aus einem Briefumschlag. Apple schuf mit dem Air das Segment der ultraportablen Laptops.

Es ist nach Schätzungen von Analysten der am häufigsten verkaufte Apple-Laptop. Zuletzt war es jedoch in die Jahre gekommen, in den letzten Jahren gab es nur marginale Updates, und die Konkurrenz zog nach. Entsprechend sehnlichst wurde der Nachfolger erwartet. Nun hat Apple geliefert.

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Ökofreundlich aus rezykliertem Aluminium

Das neue MacBook ist – Ökofreaks wird es freuen – zu 100 Prozent aus rezykliertem Aluminium, die Verarbeitung ist dabei gewohnt höchstwertig. Die Grösse entspricht jener des Macbook Pro, also etwa einem A4-Blatt, das Gewicht ist mit 1,25 kg minimal geringer. Das dünnste Notebook der Welt ist das Air nicht mehr, insgesamt aber gut tragbar.

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Der 13,3 Zoll grosse Screen hat endlich eine vernünftige Auflösung (2560 × 1600 Pixel) und ist gestochen scharf, allerdings auch etwas dunkel. Dabei bleibt Apple der Philosophie treu, Touchscreens nur in Tablets, nicht aber in Notebooks zu verbauen – eine Trennung, die ich längst nicht mehr zeitgemäss finde. Immerhin kann die Grafikkarte zwei externe 4K-Monitore ansteuern.

Apple Macbook Air
ZVG
Apple Macbook Air
ZVG

Keine Gesichtserkennung

Auch die Qualität der eingebauten Stereo-Lautsprecher ist gut. Der Akku hält einen Arbeitstag. Am oberen rechten Rand der Tastatur findet sich ein Fingerabdruckscanner zum Entsperren des Gerätes. Er funktioniert zuverlässig und schnell. Aber mir ist unverständlich, dass das Air keine Gesichtserkennung bietet. Die Technologie wäre bei Apple ja vorhanden, siehe iPhone und neues iPad, und ist bei Windows-Geräten längst Standard.

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Auch sonst ist Kargheit angesagt: An Schnittstellen gibt es lediglich zwei USB-C-Ports und einen Kopfhörerausgang. Der Prozessor hat genug Power für Office-Anwendungen, Videos und Surfen, für viel mehr aber auch nicht. Und unter Volllast – dazu zählt auch die Installation grösserer Softwarepakete – wird der Lüfter irgendwann inakzeptabel laut.

In der Grundversion für 1399 Franken kommt das Air mit nur 128 Gigabyte SSD, das kann ich nicht empfehlen, zumal die Kapazität nicht nachgerüstet werden kann. Das Modell mit 256 GB aber kostet stolze 1649 Franken.

Fazit: Mir ist nicht klar, wen Apple mit dem – teuren – Mac-Book Air ansprechen will. Wer Tragbarkeit will, greift besser zum kleineren 12-Zoll-Mac-Book, wer Power sucht, zum MacBook Pro – jeweils zu ähnlichen Preisen. Und in der Windows-Welt gibt es mehr Leistung und ähnliche Portabilität sowieso deutlich günstiger.

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Apple MacBook Air
Info:
www.apple.ch
Preis: 1649 Franken

Bewertung: ★★☆ ☆ ☆ 

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend

Über die Autoren
Marc Kowalsky

Marc Kowalsky

Marc Kowalsky

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