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Neue Chefin

Contintenal will sich auf Reifen konzentrieren

Sabrina Soussan wird Aufsichtsratschefin beim deutschen Industriekonzern – künftig soll das Geschäft mit Reifen im Fokus stehen.

Marc Kowalsky

<p>Sabrina Soussan kennt die Auto­branche gut – wie schon ihr Vorgänger Wolfgang Reitzle.</p>

Sabrina Soussan kennt die Autobranche gut – wie schon ihr Vorgänger Wolfgang Reitzle.

BauerPhotos/J. Harrell,

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Als Dormakaba-Chefin hatte sie 2021 in der Schweiz nach einem Machtkampf mit dem VR nur ein kurzes Gastspiel, jetzt steht Sabrina Soussanvor dem Höhepunkt ihrer Karriere: Sie wird Aufsichtsratschefin des deutschen Industriegiganten Continental. Der erwirtschaftete letztes Jahr rund 40  Milliarden Euro Umsatz, hat allerdings gerade die Autozulieferersparte an die Börse gebracht und will nächstes Jahr auch das Kunststoffgeschäft verkaufen. Dann soll Soussan den Konzern auf das 14  Milliarden Euro schwere Reifengeschäft fokussieren, analog dem Konkurrenten Michelin aus ihrer Heimat Frankreich. In den nächsten Tagen wird das Amtsgericht Soussan in den Aufsichtsrat bestellen, bis dahin will sie sich nicht öffentlich äussern. Formell von den Aktionären wird sie dann an der nächsten Hauptversammlung im April 2026 gewählt. Dann tritt sie die Nachfolge von Wolfgang Reitzle an der Spitze des Aufsichtsrates an.

Der Move macht Sinn: Soussan startete ihre Karriere bei Renault, war dann bei Siemens Automotive – und sogar kurz bei Continental, als der Konzern 2008 die Tachosparte Siemens VDO übernahm. Aus dieser Zeit kennt sie auch Familie Schaeffler, Grossaktionärin bei Continental und der Muttergesellschaft Schaeffler AG, bei der Soussan später im Aufsichtsrat sass. Nach ihrer Zeit bei Dormakaba leitete sie während dreier Jahre den französischen Grundversorger Suez mit Sitz in Paris. Ende letzten Jahres kam sie in die Schweiz zurück (sie wohnt mit ihrem Mann, Ex-Forbo-Chef Stephan Bauer, im Kanton Luzern), nahm eine Auszeit und kümmerte sich vermehrt um das St. Gallen Symposium, wo sie im Stiftungsrat sitzt.

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Die Berufung ins Continental-Board ist kein Zufall: Sie habe bewusst nichtexekutive Mandate gesucht, ist aus ihrem Umfeld zu hören. So sitzt sie seit April auch im Aufsichtsrat von Henkel, Weltmarktführer bei Klebstofftechnologie, aber auch Eigentümer von Marken wie Persil oder Schwarzkopf. Soussan sei für weitere Mandate offen, hört man.

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Marc Kowalsky

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