Guten Tag,
Ist KI die Zukunft oder eine Blase? Die Antwort dürfte schon bald auf dem Tisch liegen.
«Je höher die Erwartungen, desto grösser das Potenzial für Enttäuschungen», schreibt Erich Gerbl.
Paul Seewer für BILANZWerbung
Mein Kollege ist Architekt und Künstler. Er baut Roboter, mit deren Hilfe er komplizierte Muster auf den Asphalt zeichnet. Obwohl er es nie gelernt hat, programmiert er die Maschinen seit Kurzem selbst. ChatGPT hilft ihm dabei.
Wie mein Künstlerfreund sind auch die Investoren an der Börse von den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz fasziniert. Am 30. November 2022 lancierte OpenAI den Chatbot ChatGPT und setzte damit die KI-Hausse in Gang, die trotz zahlreichen Unsicherheiten nach wie vor läuft.
Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. An der Börse werden nun einmal Zukunftsfantasien gehandelt. Auch wird kräftig investiert. Meta, Amazon, Alphabet und Microsoft geben in diesem Jahr 320 Milliarden Dollar für KI-Technologien aus. 2030 sollen es jährlich mehr als 1000 Milliarden sein.
Doch irgendwann müssen sich die Ausgaben rechnen. Ob dem so sein wird, steht in den Sternen. Das KI-Business des Vorreiters Microsoft wächst stark, macht jedoch nur fünf Prozent der Gesamtumsätze aus. Wir befinden uns immer noch in der Phase, in der die Infrastrukturanbieter von der KI am meisten profitieren. Die Zeit, da sich das ändern muss, rückt näher. Hoffen wir auf ein Happy End. Denn eines ist klar: je höher die Erwartungen, desto grösser das Potenzial für Enttäuschungen.
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