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Lage, Stil und Preis, alles topp. Sechzig Hotel-Favoriten in 27 europäischen Städten – alle unter 350 Franken pro Nacht.
Claus Schweitzer
Das Hotel The Standard Brussels in der belgischen Hauptstadt: Bezahlbar und mit Restaurant auf der Dachterasse.
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Teuer, teurer, London: In der Metropole an der Themse finden sich mehr Luxushotels als in jeder anderen Stadt weltweit – und sie rangiert regelmässig unter den Destinationen mit den höchsten Übernachtungskosten. Gerade in solch begehrten Städten ist es eine Kunst, Hotels aufzuspüren, die mit Charme, Service und Lage überzeugen, ohne das Budget normalverdienender Reisender zu sprengen.
Zum Start der herbstlichen Städtetripsaison die gute Nachricht: Diese Adressen gibt es nach wie vor. Man muss sie nur kennen. Und wir helfen Ihnen, sie kennenzulernen.
Ein erster Schritt bei der Reiseplanung ist immer, eine Vorstellung davon zu entwickeln, in welchem Stadtteil man absteigen möchte. Grundsätzlich gilt: Je näher am Zentrum, desto kostspieliger wird es – doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Selbst in London.
Möchte man etwa im eleganten Belgravia-Stadtteil logieren, ist das «Lime Tree Hotel» ein charaktervoll britisches, fast geheimes Refugium – und das ab rund 340 Franken pro Nacht. Im schönen Viertel Marylebone nördlich der Oxford Street wiederum ist The Welbeck das Hotel der Stunde. Hinter der edwardianischen Fassade bieten 164 frisch renovierte Zimmer (ab 280 Franken) alles, was man braucht, aber nichts Unsinniges darüber hinaus. Die meisten haben zwar keine nennenswerte Aussicht, bieten dafür aber Ruhe trotz Grossstadt. Für den Blick auf London empfiehlt sich ein Frontzimmer in den oberen Etagen – idealerweise mit einer Nummer, die auf 73 bis 77 endet. Einziger Haken: Dank der Mundpropaganda zufriedener Gäste ist das Haus oft früh ausgebucht.
Wer für ähnliches Geld lieber in einem lebendigeren Quartier wohnt, wählt vielleicht «The Zetter Clerkenwell» im gleichnamigen Stadtteil, direkt nördlich der City of London. Das Boutiquehotel spielt gekonnt mit dem industriellen Backsteincharme eines umgebauten Lagerhauses. Weiter westlich, im aufblühenden Multikulti-Viertel Shepherd’s Bush nahe Holland Park und Notting Hill, lockt «The Hoxton Shepherd’s Bush»: cool, stylish, unangestrengt urban – und für London erstaunlich bezahlbar. Standard-Doppelzimmer kosten hier meist deutlich unter 300 Franken. Lediglich an Spitzendaten, wenn in der ganzen Stadt kaum noch ein Bett zu ergattern ist, klettern die Preise spürbar in die Höhe.
Genau solche Hotels – ob umtriebiger Hotspot oder charmantes Bijou – haben wir gesucht und gefunden. In 27 europäischen Städten. Unsere Auswahl basiert auf den Favoriten des Autors sowie auf den persönlichen Empfehlungen befragter Hotelkenner.
Auffällig ist: Das Angebot an guten Hotels, die auch preislich attraktiv sind, wächst laufend. Das liegt nicht nur am stetig wachsenden Preisbewusstsein vieler Gäste, sondern auch am Abwärtstrend von Airbnb und Co. – verursacht durch zwielichtige Hosts, Fake-Listings, intransparente Algorithmen, mangelnde Kontrolle, schlechte Erreichbarkeit bei Problemen, versteckte Zusatzgebühren sowie starre Stornierungsbedingungen. Hinzu kommt eine verschärfte Regulierung in vielen Metropolen.
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All das spielt klassischen Hotels in die Hände. Sie bieten verlässlichere Standards, persönlichen Service, transparente Preise und oft weniger Aufwand. Nicht selten sind sie sogar günstiger als Airbnbs mit vergleichbarem Komfort – vor allem, wenn sie von den Gastgeberinnen und Gastgebern so gut geführt sind wie alle hier empfohlenen Adressen.
Das Schöne ausserdem: Alle diese Hotelperlen sind von der Schweiz aus problemlos erreichbar – in vielen Fällen sogar mit dem Zug. Deshalb: Das kleine Bordgepäck packen, und los gehts!
Hotel «Jan Luyken» in Amsterdam: Wie im Wohnzimmer einer guten Freundin.
ZVGHotel «Jan Luyken» in Amsterdam: Wie im Wohnzimmer einer guten Freundin.
ZVGViele Hotels in Amsterdam entstanden aus Wohnhäusern – so auch dieses. Beim Umbau 2023 gelang der Leonardo-Hotelgruppe ein stimmiger Mix aus Design und Seele. An dem Rückzugsort in einer hübschen, baumbestandenen Strasse beim Museumplein erwarten den Gast 62 sorgfältig gestaltete Zimmer (ab 250 Franken). In der Wohnlobby mit kostenlosen Snacks und Getränken sowie im kleinen Garten lässt es sich entspannt verweilen. Und beim Auschecken freut man sich, dass man für den rundum erfreulichen Aufenthalt nicht das Konto plündern muss.
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Die Hotelgruppe The Standard steht für eine erfrischende Respektlosigkeit gegenüber Althergebrachtem und begeistert mit anregendem Design und kreativen Konzepten ein junges, urbanes Publikum. Unlängst eröffnete das 13. Haus der angesagten Marke – heute Teil von Hyatt – in Brüssel. Das 200-Zimmer-Hotel (ab 170 Franken) liegt im Büro- und Hochhausviertel Quartier Nord, zwanzig Gehminuten vom historischen Grand-Place entfernt. Highlights sind das Rooftop-Restaurant Lila 29 im 29. Stock und das Gewächshaus im Parterre.
Hotel «Bella Grande» in Kogenhagen: Eine Lobby wie aus einem Film von Wes Anderson.
ZVGHotel «Bella Grande» in Kogenhagen: Eine Lobby wie aus einem Film von Wes Anderson.
ZVGKopenhagen ist ein Paradies für Designliebhaber – und das neue «Bella Grande» liefert einen weiteren Volltreffer. In einer Seitenstrasse zum Rathausplatz gelegen, verführt das Hotel mit 109 Zimmern (ab 280 Franken) und dem zauberhaften italienischen Restaurant Donna im überdachten Atrium – alles in einem aussergewöhnlichen Mix aus nordischem Retro-Flair und einem Hauch venezianischer Grandezza. Die Lobby könnte direkt einem Wes-Anderson-Film entsprungen sein, und vor dem Haus stehen Velos für Stadterkundungen bereit.
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Dass ein Hotel ein zweites Zuhause sei, hört man häufig – doch selten trifft es zu. Meist ist ein Hotel eben einfach ein Hotel – und das ist völlig in Ordnung. Anders beim «LX» (kurz für Lisbon Xperience): Das himmelblaue Stadthaus im Baixa-Viertel verbindet modernes Wohlfühldesign mit dem unverwechselbaren Bohème-Flair Lissabons. Bei der Gestaltung der 61 Zimmer (ab 180 Franken) wurde grosser Wert auf portugiesisches Handwerk und lokale Kunst gelegt. Jede der fünf Etagen ist einem eigenen Thema gewidmet. Von einigen Zimmern blickt man auf den Fluss Tajo.
Ein wunderbar individuelles, britisches Townhouse-Hotel im vornehmen Stadtteil Belgravia. Die 26 teilweise winzigen, doch durchwegs behaglichen Zimmer im verspielten Cottage-Look (ab 340 Franken) verteilen sich auf zwei gregorianische Stadthäuser mit Gärtchen. Der Service mag nicht immer sofort zur Stelle sein, doch der Empfang der Gastgeber Matt und Charlotte Goodsall ist kaum zu schlagen. Kommt man im Jahr darauf wieder, wird man so selbstverständlich freundlich begrüsst, als wäre man kurz für einen Bummel in der nahen King’s Road aus dem Haus gegangen.
Hotel «Maison Borella»: Mitten in Mailand fühlt man sich, als wäre man in Venedig.
ZVGHotel «Maison Borella»: Mitten in Mailand fühlt man sich, als wäre man in Venedig.
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In der Kanalidylle des Navigli-Viertels mit seinen zahlreichen kleinen Bars und Restaurants könnte man fast meinen, in Venedig zu sein. Selbst die sonst so rastlosen Mailänder drosseln hier das Tempo und geniessen ein Stück Dolcefarniente im Alltag. Direkt am Naviglio Grande liegt das «Maison Borella», ein rosafarbenes Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Die 24 heiter stimmenden Zimmer (ab 230 Franken) gruppieren sich um einen Innenhof mit Restaurant. Wer empfindlich auf nächtlichen Lärm reagiert, meidet die Zimmer zum Kanal.
Von aussen wirkt das Haussmann-Gebäude eher wie ein elegantes Stadthaus denn wie ein Hotel. Innen finden sich 19 kleine, doch wohnlich gestaltete Zimmer mit Holzböden und gedeckten Farben (ab 200 Franken). Zwei Dinge hier sind untypisch für Paris: die relativ ruhige Lage in einer Sackgasse zwischen Panthéon und Jardin du Luxembourg – und der herzliche Empfang. Das Team sorgt dafür, dass man sich nicht als austauschbarer Tourist, sondern wie ein willkommener Gast fühlt, sodass jeder Gedanke an luxuriösere Absteigen verblasst.
Der neue Hotspot im Viertel San Lorenzo nahe dem Bahnhof Roma Termini hat sich rasch als «cool kid» in der Hotelszene der Ewigen Stadt herumgesprochen. Der Bau vereint 392 funktional-moderne Zimmer (ab 200 Franken) mit weitläufigen Co-Working-Spaces, Fitnessbereich und Rooftop-Pool. Regelmässig finden Community-Events statt – von Yoga und Zumba bis hin zu Töpfer- und Keramikkursen. The Social Hub, mit Hauptsitz in Amsterdam und bereits zwanzig Standorten in Europa, verfolgt das Ziel, kreative Locals und entspannte Weltenbummler zu vernetzen.
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Die venezianische Villa aus dem 17. Jahrhundert, die einst die russische Botschaft beherbergte, lässt sich nicht von gängigen Superlativen und Designtrends unter Druck setzen und ist dennoch das Lieblingshotel mancher Venedig-Kenner. Es überzeugt mit einer zeitlos unaufgeregten Privathausatmosphäre, alles wirkt entspannt, zugänglich und echt. Aus den 27 nostalgisch-charmanten Zimmern (ab 180 Franken) schaut man entweder auf den Canal Grande oder in einen der beiden hauseigenen Gärten.
Hotel «Altstadt Vienna»: Gelungene Verbindung von Altwiener Charme mit heutiger Energie.
ZVGHotel «Altstadt Vienna»: Gelungene Verbindung von Altwiener Charme mit heutiger Energie.
ZVGMitten in Boboville – dem siebten Bezirk mit seinen authentischen Lokalen, Läden und dem Museumsquartier – verbirgt sich hinter der Fassade eines Patrizierhauses dieses kunstsinnige Boutiquehotel. In den 62 Zimmern (ab 210 Franken) vereinen sich Altwiener Charme und heutige Energie zu einem unvergleichlichen Ganzen. «Glücklichmachen ist unser grösstes Glück», lautet das Credo des Hotelteams – und manchmal macht es Wunder wahr, etwa für Gäste, die in letzter Minute Konzertkarten für eine begehrte Premiere wünschen.
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