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Reisen

Das touristische Vermächtnis von Marlon Brando in der Südsee

Auf dem Atoll Tetiaroa lebte einst Marlon Brando mit seiner Familie. Heute können dort Touristen ganz besondere Ferien geniessen.

Daniel Tschudy

<p>Besser gehts nicht: Weisser Sandstrand und glasklares Wasser.</p>

Besser gehts nicht: Weisser Sandstrand und glasklares Wasser.

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Die Geschichte ist wie eine Hollywood-Inszenierung aus den 1960er-Jahren, leicht kitschig und mit schönen Bildern, einfach etwas zum Träumen. Und doch sind die Tetiaroa-Inseln im Pazifischen Ozean, 50 Kilometer nördlich von Papeete gelegen, unglaublich zeitgemäss. Denn das dortige Luxusresort zählt zu den umweltfreundlichsten Ferienanlagen der Welt – Strom liefern Sonnenkollektoren, Generatoren laufen mit Kokosnussöl, und die Klimaanlage nutzt Energie aus der Meeresströmung: Eine Salzwasserpumpe holt dazu kaltes Meerwasser aus 936 Meter Tiefe. Zudem ist nur eine der kleinen Inseln erschlossen, die anderen, rund ein Dutzend, bleiben Schutzgebiete für Riffe, Mantas, Babyhaie, Vögel und allerlei Pflanzen. Und so pilgern Wissenschaftler aus aller Welt nach Tetiaroa, um dort unter anderem Klimawandel und Ozeanografie zu erforschen.

<p>Marlon Brando 1961 im Kostüm von «Meuterei auf der Bounty» mit seiner künftigen Gattin Tarita Teriipaia.</p>

Marlon Brando 1961 im Kostüm von «Meuterei auf der Bounty» mit seiner künftigen Gattin Tarita Teriipaia.

Bettmann Archive
<p>Marlon Brando 1961 im Kostüm von «Meuterei auf der Bounty» mit seiner künftigen Gattin Tarita Teriipaia.</p>

Marlon Brando 1961 im Kostüm von «Meuterei auf der Bounty» mit seiner künftigen Gattin Tarita Teriipaia.

Bettmann Archive

Bei Dreharbeiten für den Film «Meuterei auf der Bounty» lernte der US-amerikanische Schauspieler im Sommer 1961 die polynesische Tänzerin Tarita Teriipaia kennen. Die beiden verliebten sich und blieben bis zu seinem Tod 2004 zusammen. Brando verliebte sich auch in Französisch-Polynesien, lebte dann dort mit seiner Frau und den beiden Kindern und konnte 1967 das kleine Südsee-Atoll Tetiaroa für 99 Jahre pachten. 

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Brando suchte nicht nur einen Rückzugsort von Hollywood, sondern war tatsächlich schon früh umweltbewusst. Es war sein Traum, auf Tetiaroa nicht nur ein exquisites Luxusresort zu bauen, sondern gleichzeitig ein Zentrum für Forschung und Weiterbildung zum Thema Naturschutz zu kreieren. Die Überbauung der Anlage plante er noch selbst, die Umsetzung und Eröffnung im Jahr 2014 erlebte Brando dann jedoch nicht mehr.

<p>Wie ein riesiger natürlicher Swimmingpool: die 27 Quadratkilometer grosse Lagune.</p>

Wie ein riesiger natürlicher Swimmingpool: die 27 Quadratkilometer grosse Lagune.

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<p>Wie ein riesiger natürlicher Swimmingpool: die 27 Quadratkilometer grosse Lagune.</p>

Wie ein riesiger natürlicher Swimmingpool: die 27 Quadratkilometer grosse Lagune.

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Exklusiv und nachhaltig

«The Brando» bietet eine fantastische Infrastruktur: 35 Deluxe-Villen, allesamt mit eigenem Pool und Privatstrand, und alles bedient mit der Gastfreundschaft der polynesischen Angestellten. «The Brando» erhielt als erstes Anwesen in Französisch-Polynesien eine Leed-Platin-Zertifizierung, um damit zu unterstreichen, dass exklusives Reisen durchaus mit nachhaltigem Reisen verbunden werden kann. Darum kümmert sich die Tetiaora Society, deren Kommunikationschefin Tumi eine Enkelin von Brando ist. «Auf die Erhaltung der einheimischen Kultur und den Schutz der Artenvielfalt in unserer Unterwasserwelt legen wir grossen Wert. Es ist unser Ziel, das Umweltbewusstsein der Menschen zu erweitern.» Frank Murphy, Geschäftsführer der Tetiaroa Society: «Wir sitzen hier auf einem äusserst sensiblen Fleckchen Erde, auf dem wir seit zwanzig Jahren mit El Niño mitverfolgen können, welche schlimmen Folgen die Erderwärmung haben kann.»

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<p>Viele Villen verfügen auch über einen eigenen Pool.</p>

Viele Villen verfügen auch über einen eigenen Pool.

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<p>Viele Villen verfügen auch über einen eigenen Pool.</p>

Viele Villen verfügen auch über einen eigenen Pool.

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Das Tetiaroa-Atoll in Französisch-Polynesien bietet also ein ultimatives Reiseerlebnis, auch wenn der lange Flug dorthin ökologisch nicht wirklich sinnvoll ist. Es gibt Möglichkeiten zur CO₂-Kompensation, sei es über den Flugpreis oder mit einer Spende an die Tetiaroa Society. Dann darf man sich auch unbeschwert am Resort erfreuen; es gibt zwei Restaurants, Bars, einen Tennisplatz und ein Fitnesscenter. Und dann bietet Tetiaroa vor allem eine 27 Quadratkilometer grosse Lagune mit faszinierenden Farben und Abertausenden von tropischen Fischen. So wird es dann doch fast wieder wie eine Hollywood-Produktion: Man sitzt am Strand, schlürft an einem Marlon’s Mojito oder erfreut sich an einem polynesischen Salat aus Melonen, Ananas, getrockneten Tomaten und Kokosnussflocken.

30'000 Franken für zwei Personen pro Woche

Das Ganze hat seinen Preis. Eine Anfrage für eine Woche Mitte Oktober ergab für eine 96 Quadratmeter grosse Villa mit Schlafzimmer, Badezimmer und Meerblick 3834 Millionen CFP-Francs respektive rund 30’000 Franken für zwei Personen all inclusive. Enthalten sind darin sämtliche Mahlzeiten, Getränke, Sportgeräte, Fahrrad und Spa-Behandlungen.

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Die Anreise erfolgt am besten via Paris und weiter mit Air Tahiti oder Air France nach Papeete. Schweizer Bürgerinnen und Bürger benötigen für die Einreise nach Französisch-Polynesien einen gültigen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate über das Ausreisedatum hinaus gültig ist. Für den Zwischenstopp in Los Angeles brauchen Reisende allerdings ein Esta-Visum für die USA. «The Brando» liegt 20 Flugminuten nördlich von Papeete; die Insel ist nur mit dem Privatflugzeug des Resorts erreichbar.

Dieser Artikel ist im Millionär, einem Magazin der Handelszeitung, erschienen (September 2025).

Über die Autoren
Daniel Tschudy

Daniel Tschudy

Daniel Tschudy

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