Guten Tag,
Chinesische Rasenmähroboter erobern die Schweiz. Der Mova 1000 ist der Volkswagen unter den Rasenmährobotern.
Das Gerät navigiert drahtlos und vermeidet Hindernisse effektiv, hat aber begrenzte Akkulaufzeit für grosse Flächen.
Illustration: kornel.ch für BILANZWerbung
Es ist eine Invasion der lautlosen Art: Still und heimlich hat China die Schweiz erobert. Genauer gesagt, die Schweizer Gärten. Seitdem kaum mehr herkömmliche Rasenmäher, dafür umso mehr Rasenmähroboter verkauft werden, dominieren Hersteller wie Mammotion, Dreame, Ecovacs oder Segway (ja, auch der frühere Stehrollerproduzent ist inzwischen chinesisch!) unsere Rasenflächen. Europäische Anbieter wie Gardena, Husqvarna oder Bosch kommen nur noch auf 15 Prozent Marktanteil, amerikanische Geräte sind fast ganz verschwunden, Pionier iRobot schlingert sogar an der Insolvenz entlang.
Der neuste Player heisst Mova, eine Tochtermarke von Dreame. Der Mova 1000 ist, wie der Name schon vermuten lässt, auf Rasenflächen von bis zu 1000 m2 angelegt und kommt ohne Begrenzerdraht aus. Stattdessen verlässt er sich auf ein Lidar, das den Garten vermisst, sobald man diesen einmal manuell an den Rändern abgefahren hat. Auf eine Kamera verzichtet das Gerät – so braucht man sich keine Sorgen machen, ob die Bildaufnahmen allenfalls auf einem staatsnahen chinesischen Server landen könnten, wie das bei diversen Autoherstellern der Fall ist.
Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 35 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.
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Das Gerät im schicken Carbon-Look wird fast ausschliesslich über die App gesteuert, auch ein Display fehlt. Dank Verbindung mit Alexa und Google Home fährt es sogar auf Sprachbefehl los. Die Schnitthöhe aber kann man lediglich manuell am Gerät einstellen – da hat Mova am falschen Ort gespart. Die App macht einen ausgereiften Eindruck, auch den Mähfortschritt kann man dort in Echtzeit mitverfolgen. Sie kann sogar zwei Karten verwalten – praktisch, falls Sie auch noch einen Vorgarten haben. Der Roboter arbeitet fast lautlos, abgesehen von der – auf Wunsch auch deutschen – Sprachausgabe. Die können Sie für den Mittagsschlaf auf der Terrasse deaktivieren.
Hindernissen weicht der Mova 1000 sauber aus. Wie sensibel er auf diese reagieren und wie grossräumig er sie umfahren soll, lässt sich einstellen – Igel haben also eine gute Überlebenschance. Das Gerät durchquert Engstellen ab 60 cm Breite und schlägt sich damit deutlich besser als der Dreame A1, der sich nicht zwischen die Beine meines Gartentischs getraut hat. Und anders als beim A1 graben sich die Offroad-Räder nicht ins Gras ein. Die Rasenkanten mäht der Mova sauber ab, um Hindernisse lässt er aber einen Höflichkeitsabstand. Der Akku reicht für etwa eine Stunde oder 100 m2 bzw. das Doppelte im «Effizienz»-Modus – für meinen kleinen Garten genug, aber die versprochenen 1000 m2 wird der Mova nur mit mehreren Boxenstopps abarbeiten können. Dafür sind die Tankzeiten mit rund 40 Minuten sehr kurz. Die Lidar-Einheit auf der Roboter-Oberseite reinigt sich über eine Bürste in der Station selbst. Dorthin kehrt der Mova bei Regen auch automatisch zurück.
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Fazit: Der Mova bietet eine Menge Features zum tollen Preis – viel mehr braucht man eigentlich nicht. Da kann man über kleinere Schwächen hinwegsehen.
Info: ch.mova.tech
Preis: 1099 Franken
Bewertung: ★★★★
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend
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