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Italien vs. Appenzell

Wie die grossen Biermarken um den Schweizer Markt kämpfen

Brauer, die ihrem ­Produkt das passende Image ­verpassen, gewinnen. Zwei Player liefern sich einen Wettstreit.

Erich Bürgler, Redaktor BILANZ - fotografiert im September von Paul Seewer für BILANZ

sf

Moretti vermarktet Italianità. Gebraut wird das Bier für die Schweiz aber mehrheitlich in Chur.

PD

Die Sehnsucht nach dem Dolce Vita Italiens weckt in der Schweiz ein schnauzbärtiger Herr mittleren Alters. Er ziert die Flaschen und Dosen von Birra Moretti. Die Marke gehört zu den Bieren in der Schweiz, die in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen haben. Im Verkaufsversprechen «entführt Moretti Biergeniesser auf einen geschmacklichen Kurzurlaub nach Italien».

Das dank Mais in der Rezeptur süffig milde Aroma mag zum Erfolg beitragen. Viel wichtiger ist aber die Werbung. Und hier rührt der Multi Heineken, zu dem Moretti gehört, mit der grossen Kelle an. Der weltweit zweitgrösste Bierhersteller pushte die Marke so zum Erfolg. Heineken ist damit nicht alleine. Im Schweizer Biermarkt herrscht ein Verdrängungskampf. Brauer, die ihrem Bier das passende Image verpassen, sind die Gewinner.

Die Kurve beim Pro-Kopf-Bierkonsum zeigt in der Schweiz nach unten. Trends wie bewusste Ernährung, aber auch der steigende Leistungsdruck im Job führen zu zurückhaltendem Alkoholgenuss. Doch in diesem Jahr gibt es für die Branche ein freudiges Ereignis: die Fussball-Europameisterschaft. Sport und Bier pflegen eine innige Beziehung.

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Erich Bürgler, Redaktor BILANZ - fotografiert im September von Paul Seewer für BILANZ

Erich Bürgler

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