Guten Tag,
Der Roche-Chef emanzipiert sich von Ziehvater Severin Schwan und bringt durch einen Fächer an Neuerungen frischen Wind in den Pharmariesen.
Thomas Schinecker, seit Frühling 2023 CEO von Roche, dreht auf und will das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs bringen.
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Es waren hektische Wochen diesen Sommer, bevor Thomas Schinecker Anfang August in die Ferien verreisen konnte. Vieles hatte er vorgespurt in den vergangenen Monaten, und die Zeit war reif, der Sache Schub zu verleihen.
Im Juli fand die Präsentation seiner neuen Pläne im Verwaltungsrat statt. Eine Aufgabe unter speziellen Umständen. Denn Präsident des Verwaltungsrats von Roche ist seit einem Jahr sein Vorgänger Severin Schwan, der den Konzern vor ihm 15 Jahre lang geleitet hatte. Und ein Teil der neuen Pläne steht diametral dem entgegen, was unter Schwan so lange gegolten hatte.
So führte Schinecker vor dem Verwaltungsrat aus, dass sich Roche zukünftig auf fünf Therapiegebiete fokussieren werde. Es sind dies: Onkologie, Neurologie, Immunologie, Augenkrankheiten sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Unter Schwan hatte Roche noch alles Mögliche probiert, ganz nach dem geltenden Motto «Where science takes us» (wo immer uns die Forschung hinführt). Gegenüber BILANZ hatte Schwan noch im Januar dieses Jahres ausgeführt: «Wir sind agnostisch, was die therapeutischen Felder betrifft.»
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Doch die Roche-Forschung zeitigte in den letzten Jahren viel zu wenig Erfolge. Obwohl Roche mit über 14 Milliarden Franken jährlich mehr als jeder andere Mitbewerber in die eigene Forschung investierte, produzierte der Riesenapparat kaum neue Medikamente, und viele vermeintliche Knüller floppten in der entscheidenden dritten Forschungsphase. Mit der strategischen Fokussierung will Schinecker dies nun ändern.
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Doch nicht nur das: Auch ganz spezifische Entscheide seines Vorgängers will er rückgängig machen, glaubt man Investmentbanking-Kreisen. Laut der Londoner «Financial Times» sucht Roche derzeit einen Käufer für die Firma Flatiron, einen Spezialisten für Krebsdaten, den Schwan 2018 für fast zwei Milliarden Dollar kaufte, um damit für Roche ein weiteres Standbein aufzubauen. Doch das Prestigeprojekt von Schwan kam nie richtig zum Fliegen, bald mussten Hunderte von Millionen als Wertberichtigungen abgeschrieben werden. Die US-Bank Citigroup soll nun mit der Veräusserung von Flatiron beauftragt worden sein.
Teil des Pakets an Neuerungen sind aber noch weitere, zum Teil kleinere Massnahmen, wie ein Sofortbonus von bis zu 25'000 Franken für Mitarbeiter mit besonderen Leistungen. Wohl auch um die Belegschaft bei Laune zu halten, denn Roche hat seit dem zweiten Quartal 2023 priorisiert und ein Viertel der Forschungsprojekte in der Pipeline gestoppt, so Roche-Sprecher Hans Trees. Gemäss den neuen Vorgaben von Schinecker wird man sich auf jene Projekte fokussieren, die nach neu festgelegten Kriterien von Anfang an erfolgversprechend sind. Neben vier klaren wissenschaftlichen Kriterien gibt es auch ein «Unlock a pace to value», damit Roche «weiterhin ‹First in class›- und ‹Best in disease›-Pharmaforschung betreibt und diese so schnell wie möglich Patienten zugute kommt».
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Ein tüchtiges Paket von Neuerungen und Veränderungen also, das Schinecker seinem Verwaltungsrat aber erfolgreich schmackhaft machen konnte: Das Gremium inklusive Schwan gab grünes Licht für den Schinecker-Plan. «Schwan hat es tapfer ertragen», erzählt ein Insider aus dem Umfeld des Verwaltungsrats. Ein Zwist zwischen CEO und Präsident bestehe nicht, das Verhältnis der beiden Schlüsselfiguren sei weiterhin gut.
Die Vertreter der Besitzerfamilie im Verwaltungsrat, André Hoffmann (links) und Jörg Duschmalé.
Severin BiglerDie Vertreter der Besitzerfamilie im Verwaltungsrat, André Hoffmann (links) und Jörg Duschmalé.
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Auch die mächtige Besitzerfamilie, ohnehin nicht dafür bekannt, sich in Operatives einzumischen, unterstützt den CEO. Mit André Hoffmann und Jörg Duschmalé sind zwei Familienvertreter im zehnköpfigen Verwaltungsrat.
Nach dem Okay aus dem Verwaltungsrat informierte Schinecker noch im Juli als nächsten Schritt die Senior Leaders im Konzern, jene Keyplayer in der erweiterten Führung und in den Forschungszentren, die nun direkt mit der Umsetzung betraut sind. Es folgten am 25. Juli die Präsentation der – besser als erwarteten – Halbjahreszahlen sowie ein paar Medienauftritte, wo er erste Einblicke in seine Pläne gab. Dabei gab er noch eine weitere wichtige Änderung bekannt, nämlich die Forcierung der Entwicklung von Abnehm-Medikamenten, wo Roche seit dem unter Schinecker Ende 2023 erfolgten Zukauf der amerikanischen Carmot wieder mit dabei ist. Unter Schwan war Roche 2018 aus diesem Bereich ausgestiegen. Besonders schmerzhaft: Der Wirkstoff, deren Rechte Schwan an US-Konkurrent Eli Lilly verkaufte, hat beste Aussichten, unter dem Dach der Amerikaner zu einem Milliardenseller zu werden. Auch hier hat Schinecker mit dem Kauf von Carmot also eine Fehlbeurteilung seines Vorgängers korrigiert. Wenn alles gut laufe, erwarte er die Markteinführung erster Wirkstoffe «deutlich schneller als erwartet» — möglicherweise sogar schon bis 2028, liess Schinecker die «Financial Times» wissen.
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betrug der Umsatz von Roche im vergangenen Geschäftsjahr.
Mitarbeiter beschäftigt der Konzern weltweit.
betrug das Salär von Thomas Schinecker für 2023.
Roche sieht sich auch darum in einer guten Position, weil das Unternehmen laut eigenen Angaben verschiedene Wirkstoffe besitzt, die sich mit den Abnehm-Präparaten kombinieren lassen, etwa ein Molekül, das den oft bei der Einnahme von Abnehm-Medikamenten auftretenden Muskelschwund verhindern kann und damit eine gewichtige unerwünschte Nebenwirkung bekämpft. Die Börse verfolgt das Ganze mit Freude. Im Zeitraum von Juni bis August ist der Aktienkurs von Roche um mehr als 20 Prozent nach oben geschossen. Vorher hatte er über zwei Jahre lang fast nur eine Richtung gekannt: nach unten. Der Eindruck, bei Roche sei der Wurm drin und der Konzern endgültig in Lethargie verfallen, festigte sich, die Hoffnungen, dass sich das alles endlich mal ändert, schwanden, je länger die Tristesse dauerte.
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Als Schinecker im März 2023 als neuer CEO beim Pharmakonzern antrat, kam auch keine rechte Euphorie auf, denn er präsentierte sich als Mann im Geiste Schwans und nicht als Veränderer. Als BILANZ ihn damals fragte, welche persönlichen Zeichen er nun setzen werde und wie er Roche als CEO prägen wolle, verwies er zunächst einmal ausführlich auf die Bedeutung von Kontinuität, die für eine innovationsgetriebene Firma die Grundlage sei. Teilnehmer an seiner ersten Analystenkonferenz schilderten, wie Schinecker an seinen Präsentationen fast genau die gleichen Worte wie Schwan verwendet habe: «Mein Eindruck war: Es wird sich nichts ändern», so der Beobachter.
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Schwan selbst hatte schon im Jahr zuvor, bei der Ankündigung der personellen Rochaden in der obersten Führung, klargestellt, dass es unter ihm als Präsidenten keine grossen strategischen Änderungen geben werde. Doch nun hat Schinecker den Schritt aus dem grossen Schatten seines Vorgängers doch noch vollzogen – und an der Börse für die lang erwartete Wende gesorgt.
Laut Insidern sei der Anstoss für die Veränderungen von Schinecker selbst gekommen. Nicht nur die Kursentwicklung war schlecht, Roche war auch in der Presse fast konstant in der Kritik. «Niemand leidet mehr mit dem Unternehmen als Schinecker selber», sagt ein Vertrauter. Doch es war wohl mehr als das: Schinecker dürfte klar geworden sein, dass er irgendwann auch an seiner ganz persönlichen Leistung für Roche gemessen wird und dass es auch für seinen eigenen Ruf gefährlich werden könnte, wenn er sich einfach hinter VR-Präsident Schwan versteckt.
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Dass er Veränderung kann, hat er in seiner vorherigen Funktion als Leiter der Diagnostiksparte gezeigt, wo er keinen Stein auf dem anderen liess und unter anderem auch die Führungsstruktur umkrempelte. Sein Gesellenstück war 2020 die schnelle Anpassung der Produktion an die Erfordernisse der Covid-Pandemie, wo Roche unter seiner Leitung zum führenden Hersteller von Corona-Tests wurde, was Milliarden in die Kassen des Konzerns spülte.
Als nächster wichtiger Termin steht am 30. September der jährliche Investorentag mit der Präsentation der strategischen Updates vor den Pharmaanalysten und Branchenspezialisten an. Die Experten sind gespannt. Auch ihm sei aufgefallen, dass Schinecker zuletzt vermehrt eigene Akzente gesetzt habe, sagt Stefan Schneider, Analyst beim Investmenthaus Vontobel, «er hat aber auch in einer Zeit übernommen, wo Akzente wichtig sind». Lange habe man das Gefühl gehabt, Roche sei überall mit dabei – ganz nach dem Motto «Where science takes us»: «Jetzt hat man sich hingesetzt und ist daran, das Profil zu schärfen.»
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Manche Analysten bleiben aber skeptisch. Er glaube, der Kursanstieg von Roche habe viel mit dem Hype um die Abnehm-Medikamente zu tun, wo Roche wie erwähnt Gas geben will, sagt Elmar Sieber, Pharmaanalyst bei der Basler Kantonalbank (BKB). Als «Vorschusslorbeeren für die neue Strategie» sehe er die Reaktion der Börse nicht. Für ihn selber gilt: «Ich will zuerst Resultate sehen.»
Der Markt für Fettleibigkeitsmedikamente boomt. Im Zentrum stehen sogenannte GLP-1-Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurden. Zu den bekanntesten dieser Medikamente gehören Ozempic und Wegovy von Novo Nordisk sowie Mounjaro von Eli Lilly.
Novo Nordisk ist der Marktführer in diesem Segment. Das dänische Unternehmen verzeichnete allein im Jahr 2023 mit Ozempic und Wegovy einen Umsatz von umgerechnet über 16 Milliarden Franken. Der Aktienkurs von Novo Nordisk hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verfünffacht.
Mounjaro der US-Firma Eli Lilly, das im Jahr 2022 lanciert wurde, erzielte im Jahr 2023 Umsätze von rund 5,2 Milliarden Dollar und wird voraussichtlich 2024 weiter an Marktanteilen gewinnen, da es inzwischen in verschiedenen Ländern auch zur Gewichtsreduktion zugelassen ist.
Auch Roche will im Bereich Fuss fassen. Zu ihren GLP-1-Kandidaten kam Roche 2023 durch die Übernahme der amerikanischen Carmot. Roche setzt darauf, die Kompetenz von Carmot mit bestehenden Stärken im Bereich der Muskelkrankheiten zu verbinden, etwa um Nebenwirkungen bestehender Produkte – nicht nur das Fett im Körper, sondern auch die Muskeln gehen zurück – zu verhindern.
Immer noch belastend für das Vertrauen sind die Forschungsflops der letzten Jahre. So scheiterten im Jahr 2022 gleich drei Hoffnungsträger der Basler in einer späten Phase der Entwicklung, unter anderem ein Präparat gegen Alzheimer, auf das Roche grosse Hoffnungen gesetzt hat und Investitionen von mehreren Milliarden Franken geleistet hatte.
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Einige der Misserfolge der letzten Jahre haben etwas gemeinsam: Sie wurden überhastet angepackt. Unter dem von Schwan eingesetzten Pharmachef Bill Anderson machte der Mechanismus Schule, nicht wie gewohnt die einzelnen Forschungsstufen von Phase I über Phase II zu Phase III zu absolvieren, sondern direkt von Phase I in eine kombinierte Phase II/III zu wechseln, im Grunde also die zweite Phase auszulassen. Ziel der Schlaumeierei war es, Zeit zu gewinnen und die Entwicklung schneller voranzutreiben. Unter Schinecker ist damit Schluss: «Ziel ist es, dass die Erfolgsquote der Phase III steigt», so Roche-Sprecher Hans Trees. Die Phase III müsse daher stärker «de-risked» werden – unter anderem durch den normalen Durchgang durch die Phase II. Gleichzeitig wird jedoch auch die gesamte Pharmaforschung und -entwicklung beschleunigt, durch Prozessoptimierungen, schnellere Übergänge und Vereinheitlichung von IT-Systemen.
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Personell hat Schinecker längst seine eigenen Leute platziert. Als Pharmachefin und Nachfolgerin des zu Bayer gewechselten Bill Anderson hat er die Amerikanerin Teresa Graham berufen, in der Diagnostiksparte hat er seinen ehemaligen Mitstreiter Matt Sause als seinen Nachfolger bestimmt. Wichtig auch: Der Chief Medical Officer, Levi Garraway, berichtet jetzt direkt an den CEO, ein Element, das die Verbindung zur klinischen Produktentwicklung stärken soll. So ist die gesamte Pharma-Wertschöpfungskette in der Konzernleitung vertreten. Ganz neu in seinem Team ist Boris Zaïtra, der für Business Development zuständig ist, eine Funktion, die angesichts der vielen Veränderungen gerade jetzt sehr bedeutend ist. Schinecker und sein Ziehvater Severin Schwan sind unterschiedliche Typen, sowohl im Auftritt wie in der Art zu führen. «Das Einzige, was sie gemeinsam haben, ist, dass sie beide Österreicher sind», sagt einer, der mit beiden seit Jahren zusammenarbeitet. Österreicher als CEOs haben bei Roche Tradition: Schon Schwans Vorgänger Franz Humer, CEO von 1998 bis 2008 und dann noch bis 2014 Präsident, stammte aus Österreich.
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Teresa Graham ist die Pharmachefin von Roche.
PRTeresa Graham ist die Pharmachefin von Roche.
PRSchinecker ist 1975 in Bayern geboren, sein Vater ist Österreicher, seine Mutter Deutsche. Aufgewachsen ist er grösstenteils in Singapur, wo sein Vater lange Serviceleiter in Diensten des Schweizer Industriekonzerns ABB war. Studiert hat er in Salzburg und New York und seinen Abschluss in Molekularbiologie gemacht. Unmittelbar nach seinem Abschluss 2003 stieg er bei Roche ein und hat seither seine ganze berufliche Laufbahn beim Basler Konzern verbracht. Schinecker ist direkter mit den Leuten, sowohl bei Lob wie bei Kritik, das Charmante von Schwan hat er weniger ausgeprägt. Negativ wird mitunter aufgeführt, dass Schinecker stark ein Mikromanager sei und sich mitunter zu sehr um Kleinigkeiten kümmere.
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Ein starkes Augenmerk legt er auch auf die Kosten, so finden viele Meetings auch nach Covid virtuell statt, und es werden nur zwingend notwendige Reisen unternommen. Zum grossen Schnitt – einem umfassenden Stellenabbau – werde es aber nicht kommen. «Ein Abbau von Stellen ist nicht geplant, die Anzahl der Mitarbeiter bleibt stabil», sagt der Roche-Sprecher. Es würden zwar in einzelnen Bereichen in geringen Umfang Stellen abgebaut, dafür aber in anderen Abteilungen neue Kompetenzen hinzugefügt. Weltweit seien mehrere tausend Stellen offen. Weiter getrennt bleiben sollen die Forschungs- und Entwicklungszentren von Roche in Basel, bei Genentech in den USA sowie bei Chugai in Japan. Allerdings will Schinecker die Prozesse verbessern. Als Teil der Exzellenzinitiative gibt es in den Teams, die neue Wirkstoffe erforschen und entwickeln, nun Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette, um eine «End-to-end Accountability» sicherzustellen. Laut «Tages-Anzeiger» soll Schinecker zudem planen, die für Roche typischen Kleinteams genauer zu prüfen – manche Chefs führen nur eine Person. Dies soll in der Belegschaft in Basel allerdings für einige Unruhe sorgen.
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Doch Roche kommt wohl generell nicht darum herum, von allerlei lieb gewonnenen Gewohnheiten Abschied zu nehmen. Zu schnell ist die Entwicklung im Pharmageschäft, und die Konkurrenz dreht tüchtig auf. Die Rolle als Klassenprimus hat Roche längst verloren, die noch vor wenigen Jahren kaum bekannte Novo Nordisk aus Dänemark hat die Schweizer Firma als wertvollsten Pharmakonzern abgelöst, Roche ist auf Platz 5 abgerutscht. Schätzen Branchenexperten die Umsätze der Medikamente gegen Fettleibigkeit von Novo Nordisk und Eli Lilly auf 30 bis 50 Milliarden jährlich, erzielt das derzeit umsatzstärkste Medikament von Roche, Ocrevus gegen Multiple Sklerose, jährlich rund 6 bis 7 Milliarden Franken (im ersten Halbjahr 2024 waren es 3,4 Milliarden Franken). Selbst im Bereich Onkologie, wo man bis vor ein paar Jahren der unangefochtene Platzhirsch war, haben inzwischen andere die Nase vorn: Das umsatzstärkste Krebsmedikament, Keytruda mit jährlichen Verkäufen von über 20 Milliarden Dollar, stammt nicht von Roche, sondern vom US-Konkurrenten Merck.
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Schineckers erwiesene Qualitäten als Anpacker dürften in Zukunft also noch wichtiger werden. Als BILANZ Schinecker nach dessen Berufung als CEO im Frühling vor einem Jahr in Basel besuchte, verabschiedete er sich mit den Worten, es brauche bei Roche «eine gute Balance zwischen Veränderung und Stabilität». Derzeit, so zeigt sich, stehen die Zeichen eher auf Veränderung.
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