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Schoggistreit over

Streit zwischen Toblerone und Swissone beendet

Ein Vergleich beendet das juristische Hickhack um Zacken in der Schokolade. Nun will Swissone ins Ausland expandieren.

Erich Bürgler, Redaktor BILANZ - fotografiert im September von Paul Seewer für BILANZ

Der Berner Vernon Stuber, Entwickler der Schokolade Swissone, vor dem Schokoladengestell im Lebensmittel Loeb Franziska Rothenbuehler | Tamedia AG

Swissone von Vernon Stuber wird in der Schweiz hergestellt. Toblerone produziert in der Schweiz und der Slowakei.

Franziska Rothenbuehler

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Für den Schweizer Unternehmer Vernon Stuber war es eine zermürbende Zeit. Mehr als zwei Jahre dauerte die juristische Auseinandersetzung. Der Toblerone-Hersteller Mondelez hatte den kleinen Schweizer Schokoladenhersteller Swissone verklagt. Der US-Konzern sah wegen der Form von Swissone Verwechslungsgefahr mit seiner Toblerone. Nun haben sich die Parteien geeinigt.

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«Ich bin sehr erleichtert. Die Klage schwebte wie ein Damoklesschwert über uns», sagt der Chef und Gründer von Swissone, Vernon Stuber. Im schlimmsten Fall drohte dem Schweizer Unternehmen ein Verkaufsstopp. Als Zugeständnis an Mondelez wird Swissone in Zukunft die Form ändern. Dies legt ein Vergleich vor dem Berner Obergericht fest, dem beide Parteien zugestimmt haben. Swissone wird in der neuen Variante weniger kantig daherkommen. Es dauerte lange, bis man sich auf eine Form einigen konnte. Mehrere Vorschläge gingen zwischen den Unternehmen respektive deren Anwälten hin und her. Gewölbt und in mundgerechte Stücke unterteilt bleibt auch die neue Swissone.

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Das Ende des Streits bringt beiden Seiten Vorteile. Der kleinen Swissone bleibt ein teurer Rechtsstreit durch alle Instanzen erspart. Mondelez drohte im Fall einer Niederlage, dass Toblerone-Kopien Tür und Tor geöffnet werden.

Der Vergleich gilt weltweit. Stuber sieht damit neue Absatzmöglichkeiten. Der Expansion ins Ausland stehe nun nichts mehr im Weg. «Wir haben schon interessante Anfragen aus dem Ausland erhalten, unter anderem aus den USA.» Rechtliche Unsicherheiten waren vorher ein Hindernis, wenn es darum ging, neue Verkaufskanäle zu erschliessen.

Der US-Konzern Mondelez überwacht weltweit peinlich genau, ob Schokoladen mit einer ähnlichen Form wie der seines Verkaufsrenners Toblerone auf den Markt kommen. Wittert Mondelez Verwechslungsgefahr, drohen Klagen. Den Discounter Aldi kümmert das wenig: Zuletzt brachte Aldi Süd in Deutschland mit Aldirone eine ziemlich dreiste Toblerone-Kopie auf den Markt. Womöglich können bald auch Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten einen Vergleichstest mit dem Original machen. «Die Einführung der Aldirone bei Aldi Suisse ist derzeit in Prüfung», sagt eine Sprecherin.

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Über die Autoren
Erich Bürgler, Redaktor BILANZ - fotografiert im September von Paul Seewer für BILANZ

Erich Bürgler

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