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schnelles Wachstum

Stash plant neue Finanzierungsrunde

Der verschwiegene Schnell-Lieferdienst ist im Kerngeschäft nun profitabel. Jetzt soll neues Wachstum kommen.

Dirk Ruschmann

Dirk Ruschmann

Stash liefert die Ware in ihren ­festgelegten Arbeitsgebieten ­innerhalb einer halben Stunde aus.

Stash liefert die Ware in ihren festgelegten Arbeitsgebieten innerhalb einer halben Stunde aus.

Marina

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Still und leise, aber inzwischen erfolgreich: Der Lieferdienst Stash arbeitet sich Richtung Gewinnschwelle vor. Die Lieferstützpunkte, aktuell drei Warenlager in Zürich und eines in Luzern, sind operativ bereits in den schwarzen Zahlen. Stash-Chairman Remo Hansen, früher Chef des Schweizer Foodherstellers Orior, bestätigte entsprechende BILANZ-Informationen. Aktuell sind rund ein Dutzend Mitarbeiter fest angestellt, dazu kommen viele Freelancer. Der Umsatz soll bei nahezu fünf Millionen Franken liegen. 2024 ist die Eröffnung zweier weiterer Stützpunkte im Raum Zürich geplant, bis Ende 2026 soll die Gruppe eine zweistellige Anzahl von Lagern betreiben und zudem auf Gruppenebene profitabel sein, also inklusive der Overhead-Kosten der Zentrale. Vorerst will sich Hansen auf die Deutschschweiz konzentrieren, «es gibt hier noch genügend attraktive Städte».

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Für die Zielerreichung gibt er sich zuversichtlich: «Der neue Verwaltungsrat hat bisher alle Ziele erreicht, die er sich vorgenommen hatte.» Als Kernstück gilt die Strategie, Profitabilität über schnelles Wachstum zu stellen. Im Verwaltungsrat sitzen daneben Stash-Mitgründer Benno Burkhardt, der wie Hansen auch Aktionär ist, und der Logistikexperte Matthias Bucheli. Das Lieferversprechen von Stash: Gegen 5.90 Franken Gebühr kommen die Waren innerhalb einer halben Stunde an. Oder innerhalb von zwei Stunden, dann ab einer Bestellmenge von 75 Franken ohne Gebühr. Mit einer Warenpalette von 1300 Artikeln hat Stash das Angebot eines gut sortierten Discounters vorrätig.

Für das weitere Wachstum steht nun eine Kapitalerhöhung kurz bevor, bereits im Dezember könnte sie über die Bühne gegangen sein. Hansen wollte zwar weder zur Finanzierung noch zum Aktionariat Stellung nehmen. Doch gemäss einem Insider aus dem Kreis der Anteilseigner gibt es dort Unstimmigkeiten, trotz des operativen Aufwärtstrends.

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Denn der bisherige Mehrheitsaktionär, die Swiss Ventures Group von Ex-UBS-Banker Mike Baur mit diversen verbundenen Vehikeln, will oder kann bei der Kapitalerhöhung offenbar nicht mitziehen. Wie eine Handvoll weiterer Investoren haben diese Vehikel offene Forderungen gegenüber Stash mit Aktienpaketen ausgeglichen bekommen. Zu den weiteren Aktionären zählen die Familie – genauer gesagt Ehefrau Susanna und Sohn Kim – des Brauerei-Milliardärs mit Schweizer Wohnsitz, Jorge Paulo Lemann, der aktivistische Schweizer Investor Gregor Greber, der etwa bei Implenia und Aryzta das Management vor sich hergetrieben hat, dann der frühere Denner-Eigentümer Philippe Gaydoul mit seiner Gaydoul Group, der Investor Christian Wenger sowie Pierre-André Maus von den Manor-Eigentümerfamilien. Einige Investoren seien «etwas müde», formuliert es ein Aktionär diplomatisch, auch fühlten sich nicht alle vom Management ausreichend über den Geschäftsgang informiert; da kann sich der neue Verwaltungsrat nun positiv bemerkbar machen.

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Einige Aktionäre signalisierten auf Nachfrage, bei der Kapitalerhöhung mitziehen zu wollen, die insgesamt mindestens eine Million Franken einspielen solle. Chairman Hansen geht dem Vernehmen nach davon aus, dass die Stash-Anteile in Zukunft breiter gestreut sein werden.

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