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VR-Fehde

Schulterschluss bei Logitech und Ethos

Im Kampf gegen VR-Präsidentin Wendy Becker schlägt sich Stimmrechtsberater Ethos auf die Seite von Firmengründer Daniel Borel.

Marc Kowalsky

Daniel Borel will den Wechsel an der Spitze – und wird dabei von Ethos unterstützt.

Daniel Borel will den Wechsel an der Spitze – und wird dabei von Ethos unterstützt.

François Wavre / lundi13

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Seit letztem Herbst kämpft Logitech-Firmengründer Daniel Borel gegen VR-Präsidentin Wendy Becker, will stattdessen Guy Gecht an der Spitze des Boards sehen. Jetzt hat Borel einen prominenten Verbündeten gewonnen: «Wir unterstützen die Aktionärsanträge von Herrn Borel und empfehlen unseren Kunden, an der Generalversammlung Anfang September für die Wahl von Herrn Gecht als VR-Präsidenten zu stimmen», bestätigt Vincent Kaufmann, CEO der Ethos-Stiftung, entsprechende BILANZ-Recherchen: «Wir haben einen positiven Eindruck von Herrn Gecht, er hat als Interims-CEO einen guten Job gemacht.» Auch die Argumentation Borels, es bräuchte einen Tech-Experten an der Spitze des Verwaltungsrates, nachdem die neue CEO Hanneke Faber vom Konsumgüterriesen Unilever gekommen war, teilt Kaufmann.

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Ethos-CEO Vincent Kaufmann ist von Guy Gech überzeugt.

Ethos-CEO Vincent Kaufmann ist von Guy Gech überzeugt.

lucien FORTUNATI
Ethos-CEO Vincent Kaufmann ist von Guy Gech überzeugt.

Ethos-CEO Vincent Kaufmann ist von Guy Gech überzeugt.

lucien FORTUNATI

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Zudem stört Ethos das Verhalten von Logitech. Einmal die Tatsache, dass Borel vor Gericht gehen musste, bis die Firma seinen Antrag auf die Tagesordnung der GV setzte. Die Behauptung von Logitech, eine allfällige Wahl von Gecht habe keine juristische Bedeutung, weil dieser das Amt ablehnen würde, bezeichnet Kaufmann als «irreführend.» Ihn irritieren auch die drei Millionen Franken Cash, die Faber von der Firma als Kompensation erhalten hat für verfallene Unilever-Vergütungen. «Das ist eine Art ‹Golden Hello› und nicht im Sinne der Minder-Initiative», so Kaufmann. Und die Tatsache, dass die – heuer erstmals vorgeschriebene – Abstimmung über den Nachhaltigkeitsbericht von Logitech nur als konsultativ wahrgenommen wird. «Dabei hat der Bundesrat im Juni in seinem erläuternden Bericht unmissverständlich klargestellt, dass die Abstimmung verbindlich sein muss», so Kaufmann.

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Die Ethos-Kunden halten laut Kaufmann drei bis fünf Prozent der Logitech-Aktien, Borel 1,5 Prozent. Das allein wird an der GV nicht reichen, um seinen Antrag durchzubringen. Zumal mit ISS und Glass Lewis zwei andere gewichtige Stimmrechtsberater die Positionen von Logitech unterstützen. 

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Marc Kowalsky

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