Guten Tag,
Was dem Schriftsteller Peter Stamm im Leben wichtig ist, kostet kein Geld. Die Schweizer Banknoten findet er trotzdem sehr schön.
Buchhalter und Buchautor Vor seiner Karriere als Schriftsteller arbeitete Stamm als Buchhalter. Seine Hörspiele und Romane wurden vielfach geehrt, unter anderem mit dem Schweizer Buchpreis 2018.
Annik Ramp / NZZWerbung
Peter Stamm: Ich habe mit zwölf oder dreizehn Jahren in den Sommerferien in einem Kleidergeschäft ausgeholfen. Dort trug ich Kleider herum, etikettierte sie und sortierte Kleiderbügel. Noch früher hatte ich manchmal einen Franken gekriegt, wenn wir für Bauarbeiter Bier holten oder wenn wir Pro-Juventute-Marken verkauften. Die Zeiten sind vorbei.
Ich habe mir einen tragbaren Radiorekorder der Marke Loewe gekauft, der danach mein ganzer Stolz war.
Am meisten wohl für Reisen, berufliche und private. Und immer gerne für schöne Lebensmittel.
Am meisten reut mich das Geld, wenn ich übers Ohr gehauen werde, wenn etwas absurd teuer und den Preis nicht wert ist, wie zum Beispiel ein Fläschchen Mineralwasser am Flughafen, das vier Franken kostet.
Eigentlich kaum. Ich war ja mal Buchhalter und kann daher gut mit Geld umgehen. Ausserdem kostet das, was mir im Leben wichtig ist, kein Geld. Und Luxus hat mir sowieso nie etwas bedeutet
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Ach, das gute alte Haus am Meer, das ich mir schon immer gewünscht habe, ohne das ich aber auch ganz gut leben kann.
Die Sicherheit, bei meiner Arbeit keine Kompromisse machen zu müssen, und das Privileg, nicht dauernd an Geld denken zu müssen.
Das ist mir ziemlich egal. Wobei die Schweizer Banknoten schon sehr schön sind.
Ja, am meisten für Public Eye, eine Schweizer NGO, die sich für eine gerechte Globalisierung einsetzt. Das Geld wird da nicht nur zur Symptombekämpfung, sondern für die Veränderung von Strukturen eingesetzt.
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