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Machtnetz

Martin Pfister muss im VBS aufräumen

Der neue Mitte-­Bundesrat gilt als «stiller Schaffer». Das passt, denn im Verteidigungs­departement wartet viel Arbeit auf ihn.

Weisses Viereck

Matthias Mehl

<p>Martin Pfister steht vor grossen Herausforderungen in seiner neuen Rolle.</p>

Martin Pfister steht vor grossen Herausforderungen in seiner neuen Rolle.

Philippe Rossier

Wie ein König wurde Martin Pfister kürzlich in seiner Heimatgemeinde Baar im Kanton Zug empfangen. Aus einer Kutsche mit Doppelgespann winkte der neue Mitte-Bundesrat den jubelnden Menschen zu und genoss das Bad in der Menge. Seine Bundesratsvorgängerin Viola Amherd, die ebenfalls im eleganten Gefährt sass, war trotz ihrer unmittelbaren Nähe zum Mann der Stunde nur Zaungast.

Wie lange die festliche Stimmung beim früheren Zuger Gesundheitsdirektor anhalten wird, ist fraglich: Als neustes Mitglied der Landesregierung hat Pfister ab 1.  April die schwierige Aufgabe, den Scherbenhaufen im VBS aufzuwischen. Das Departement befindet sich in Unordnung, und Pfister muss von Tag eins an entscheidende Weichenstellungen vornehmen. Ein neuer Armeechef wird ebenso gesucht wie ein neuer Leiter des Nachrichtendienstes, und auch für den abtretenden Luftwaffenkommandanten muss Pfister Ersatz finden. Dazu gilt es, sich mit Europa bezüglich der Sicherheitsfrage abzustimmen.

Pfisters Weggefährten trauen dem «stillen Schaffer» aus Zug durchaus zu, all dies zu bewältigen. Und als ehemaliger Oberst sowie Chef Katastrophenhilfe der Territorialregion   3 ist Pfister auch mit militärischen Notfallszenarien vertraut.

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