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Die Berufung von Adalbert Lechner zum CEO sorgt in Teilen der Konzernspitze für Unmut.
Marc Kowalsky
MARATHON-MANN Seit fast 30 Jahren regiert Ernst Tanner den Schokoladenkonzern.
Sebastian MagnaniSein erster Arbeitstag als CEO war spektakulär unspektakulär: Nachdem Adalbert Lechner den Hauptsitz von Lindt & Sprüngli am Morgen des 3. Oktober erstmals als Chef betreten hatte, schickte er ein kurzes Vorstellungsvideo an die Mitarbeiter, versandte einen Welcome Letter und absolvierte eine Reihe von Meetings, um seine neuen Mitarbeiter, die aktuell laufenden Themen sowie die gängigen Abläufe kennenzulernen.
Die Berufung auf den CEO-Posten nach 30 Jahren im Konzern ist der Karrierehöhepunkt für Adalbert Lechner, den sie beim Schokoladenhersteller alle nur «Bertl» nennen. Angekündigt wurde die Amtsübergabe des bisherigen CEO Dieter Weisskopf (er hat das Rentenalter erreicht) an den gebürtigen Österreicher Lechner schon Mitte März, die Öffentlichkeit nahm sie damals eher gleichgültig zur Kenntnis.
Doch so geräuschlos der Chefwechsel nach aussen vor sich ging, so umstritten war er intern. Zwei Lager gab es an der Spitze von Lindt: Die einen unter Führung von Executive Chairman Ernst Tanner wollten den langjährigen Deutschland-Chef Lechner als neuen Konzernleiter. Die anderen unter CEO Dieter Weisskopf fanden Lechner zu schwach und seinen Rucksack zu klein. Sie wollten lieber Alain Germiquet an der Spitze sehen, Verkaufsleiter für die internationalen Märkte.
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