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Chef von Adecco Schweiz

«Ich habe immer ein Velo zu wenig»

Marcel Keller verkaufte als Kind Tulpenknollen. Materielles bedeutet ihm wenig – mit einer Ausnahme.

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<p>Karriere mit Biss Seit 2021 leitet Marcel Keller (60) die Adecco Gruppe Schweiz. Nach der Kochlehre absolvierte er die Hotelfachschule und begann seine Karriere bei Adecco als Berater.</p>

Karriere mit Biss: Seit 2021 leitet Marcel Keller (60) die Adecco Gruppe Schweiz. Nach der Kochlehre absolvierte er die Hotelfachschule und begann seine Karriere bei Adecco als Berater.

Boris Müller für BILANZ

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Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

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Als Siebenjähriger habe ich die Tulpenknollen meiner Mutter aus unserem Garten ausgegraben und auf der Strasse verkauft. Aber unsere Nachbarinnen haben mich bei meiner Mutter verpetzt. Ich musste das Geld zurückgeben und natürlich die Knollen wieder einpflanzen.

Später haben Sie dann auf offiziellem Weg Geld verdient?

Während meiner Kochlehre habe ich weiter auf dem Bauernhof meines Grossvaters gearbeitet, da kam dann einiges zusammen.

Wofür haben Sie es ausgegeben?

Mit 18 Jahren habe ich mir mit dem Ersparten eine Uhr von Jaeger-LeCoultre gekauft. Sie erinnert mich bis heute an diese wichtige Zeit meines Lebens, und ich trage sie ein- oder zweimal pro Jahr. Das Modell ist zeitlos und wird auch heute noch produziert.

Lassen Sie sich Ihre Leidenschaft für Uhren noch heute viel kosten?

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Ich hatte eine Leidenschaft für mechanische Uhren, doch seit etwa zehn Jahren ist mir Materielles nicht mehr so wichtig. Natur, Gesundheit, ein bewusstes Leben, eine Tasse Kaffee am Morgen im Garten – das bedeutet mir heute mehr als eine schöne Uhr.

Was bedeutet Ihnen Geld?

Es gibt mir Sicherheit und Planbarkeit.

Für Marcel Keller sind heute andere Dinge wichtig als Materielles.

Für Marcel Keller sind heute andere Dinge wichtiger als Materielles.

Boris Müller für BILANZ
Für Marcel Keller sind heute andere Dinge wichtig als Materielles.

Für Marcel Keller sind heute andere Dinge wichtiger als Materielles.

Boris Müller für BILANZ

Wofür geben Sie das meiste Geld aus?

Ich habe immer ein Rennrad zu wenig. Tatsächlich habe ich bereits neun verschiedene Velos, aber die Faszination für den Sport ist sehr gross, und es gefällt mir, mit dem Velomechaniker etwas zu entwickeln und zu bauen.

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Und wofür geben Sie ungern Geld aus?

Für billige Qualität und schlechten Service. Mich haben immer gutes Handwerk und Nachhaltigkeit fasziniert. Nach der Hotelfachschule kaufte ich ein Paar Schuhe von Alden. Das war ein grosses Investment, aber ich besitze sie heute nach mehr als 40 Jahren immer noch. Sie sind gut in Schuss und nicht aus der Mode gekommen.

Gibt es etwas, das Sie gerne kaufen möchten, sich aber nicht leisten können?

Mich faszinieren die Gemälde von Rothko. In Museen schaue ich sie lange an, weil er mit nur zwei Farben viel ausdrückt. Die sind natürlich unerreichbar.

Über die Autoren
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Anne-Barbara Luft

Anne-Barbara Luft

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