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Pictet-Chefstratege Anastassios Frangulidis hält hiesige Titel für günstig – und sieht Chancen.
Anastassios Frangulidis (55) ist seit sieben Jahren Leiter Multi Asset und Chefstratege bei Pictet AM in Zürich. Zuvor war der gebürtige Grieche Chefökonom bei der Zürcher Kantonalbank.
Sophie Stieger for the Pictet GroupWerbung
Ja, das ist es. Allerdings bin ich der Meinung, dass diese Zinssenkung auch etwas später hätte kommen können. Aber sie hat viele positive Effekte, beispielsweise auf Schweizer Obligationen, den Immobilienmarkt, und natürlich schwächt sie den Franken.
Die Leitzinssenkung und alles, was sie bedingt, haben eine positive Wirkung. Unternehmen profitieren von der Reduktion der Kapitalkosten und der Schwächung des Frankens. Doch noch wichtiger finde ich die Erfolge der SNB bei der Bekämpfung der Teuerung. Basierend auf diesen Erfolgen, wurde die Inflationsprognose für die kommenden zwei Jahre nach unten revidiert. Für risikobehaftete Anlagen wie Aktien sind das sehr gute Nachrichten.
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2023 war kein schlechtes Jahr, und auch in diesem läuft es nicht enttäuschend …
Also absolut gesehen. Natürlich hat sich der hiesige Markt im Vergleich zu Europa und den USA weniger gut entwickelt. Zu einem grossen Teil ist das auf die Zusammensetzung des Leitindex SMI und die starke Gewichtung der zwei grossen Pharmatitel und Nestlé zurückzuführen. Denn abgesehen von Novartis haben diese zuletzt nicht gut performt.
Das war so, aber in diesem Jahr wird es umgekehrt sein. Wer in Franken berichtet, wird einen positiven Effekt sehen, weil sich die hiesige Währung abschwächen wird.
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Definitiv! Normalerweise werden Schweizer Wertpapiere mit einer Prämie im Vergleich zum globalen Aktienmarkt gehandelt. Das ist momentan nicht der Fall. Die Bewertungen sind daher sehr interessant. Für die hohe Qualität der Schweizer Unternehmen ist der Preis derzeit nicht hoch.
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