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Mehr als 60 Unternehmen gelten als gefährdet, Ziel von aktivistischen Kampagnen zu werden. Der Druck dürfte dieses Jahr zunehmen.
Bastian Heiniger
Bei Nestlé drängte Third Point auf den Verkauf der Beteiligung an L’Oréal.
EnzoAktivistische Investoren sorgten bei Aryzta jüngst für Wirbel.
KeystoneBei ABB (u.r.) stieg 2019 Artisan Partners dank den Einnahmen aus dem Verkauf von Panalpina ein und weibelte für eine Aufspaltung.
BloombergSie beteiligen sich an Unternehmen, scharen andere Investoren hinter sich und üben Druck auf das Management aus – in der Hoffnung, den Aktienkurs zu beflügeln und kurzfristige Gewinne einzufahren. Gemeinhin haben aktivistische Investoren, oft abgetan als «Heuschrecken», einen zweifelhaften Ruf. Kaum ein Jahr dauerte etwa das Engagement des Schweizer Finanzinvestors Veraison beim Backwarenhersteller Aryzta.
Mit einer Performance von mehr als 100 Prozent hat Veraison kürzlich die Anteile stark reduziert. Wenig erfolgreich war der US-Investmentfonds Elliott, der Aryzta kaufen wollte. Bei ABB etwa sorgten die Investoren Cevian und Artisan für Wirbel und drängten auf die Abtrennung einer Sparte. Und bei Nestlé hat Daniel Loeb, der sich mit seinem Hedgefonds Third Point vor drei Jahren eingekauft hat, zwar gut verdient, jedoch erfolglos den Verkauf von Nestlés Anteil an L’Oréal gefordert.
Doch neben der Unruhe, die Aktivisten oft stiften, sorgen sie auch für einen positiven Nebeneffekt. «Allein die Tatsache, dass sie eingreifen könnten, übt Disziplin auf das Management aus», sagt Dominik Degen von der Boston Consulting Group (BCG). «Damit es gar nicht erst so weit kommt.» Degen und seine Kollegen zeigen in einer neuen Studie auf, wie stark Unternehmen aus dem DACH-Raum mit einen Börsenwert von mehr als 100 Millionen Euro aktuell bezüglich Angriffen gefährdet sind; ausgenommen sind dabei Banken und Versicherungen, weil diese aus regulatorischen Gründen schwieriger zu vergleichen sind.
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