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Vertreter der Migros Zürich begehren gegen Unternehmensleiter Mario Irminger auf. Er soll aus der Verwaltung des Genossenschafts-Bundes zurücktreten.
Migros-Chef Mario Irminger gibt mit der Gründung der Supermarkt AG bereits viel Macht ab. Nun könnte er bald noch mehr an Einfluss verlieren.
Alex SpichaleMit derart kritischen Delegierten hatten die Migros-Manager offensichtlich nicht gerechnet. Die Verantwortlichen hatten die Medienmitteilung bereits vorbereitet und mit folgender Überschrift verschickt: «Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes wird verkleinert.» Kurz darauf kam eine Korrektur. Denn die Delegierten hatten die Verkleinerung abgelehnt. Die notwendigen zwei Drittel Ja-Stimmen kamen nicht zustande.
Das bringt die Pläne der Migros-Führung durcheinander. Denn mit der Gründung der neuen Supermarkt AG soll ein von 23 auf 14 Personen verkleinerter Verwaltungsrat einhergehen. Mit dieser Einheit will die Migros-Spitze den Grossverteiler auf Effizienz trimmen und den seit Jahren anhaltenden Verlust von Marktanteilen im Kerngeschäft stoppen.
Warum sträuben sich die 100 Delegierten aus allen Migros-Genossenschaften gegen den wichtigen Schritt hin zu neuen Strukturen? Laut einem Anwesenden ging es um die Person des Migros-Chefs Mario Irminger. Der im Mai angetretene Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) soll wie bisher in der MGB-Verwaltung Einsitz nehmen. Dazu erhält er neu auch den Posten als Verwaltungsrats-Vizepräsident der Supermarkt AG. Dagegen wehrten sich Delegierte der Genossenschaft Zürich. Sie führten Governance-Standards ins Feld und forderten, dass Irminger aus der MGB-Verwaltung austritt. Dass die Genossenschaft Zürich aufbegehrt, ist kaum ein Zufall. Sie gilt als Verliererin des Umbaus und hat in der zentralen Supermarkt-Einheit keine Vertreter.
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