Die Geschäftsidee?

Unser System versorgt Drohnen mit wichtigen Luftverkehrsdaten, um sie sicher in den immer stärker frequentierten Himmel zu integrieren. Das gemischte Hard- und Softwaresystem ist kombiniert mit fortschrittlicher KI.

Wie ist sie entstanden?

Nach dem Erdbeben in Nepal eilten Drohnenbetreiber zur Unterstützung von Rettungseinsätzen herbei, durften aber nicht in dem hohen Helikopteraufkommen fliegen. Da wurde uns klar, wie wichtig es ist, sowohl den bemannten als auch den unbemannten Verkehr auf einer einzigen Plattform abzubilden, damit die Drohnen anderen Fluggeräten ausweichen können. 

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Warum der Name?

Involi ist ein originelles Wort, das die Freiheit des Fliegens suggeriert, mit dem Vorteil, dass die Wurzel «vol» in vielen Sprachen vorkommt.

Website: www.involi.com

Gegründet: September 2016    

Gründer: Manu Lubrano (41), CEO; Cristina Mihalachioiu (40), Legal 

Firmensitz: Lausanne     

Anzahl Mitarbeiter: 13     

Umsatzziel für 2024: 2 Millionen Franken  

Profitabel: ab 2025

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Woher stammt das Startkapital?

Involi hatte eine kleine Pre-Seed-Runde von 300'000 Franken, die von einem Family Office und dem Corporate-Venture-Arm eines Schweizer Unternehmens kam. Zudem sicherte das Unternehmen die Finanzierung für Proof-of-Concept-Einsätze von Interessengruppen aus der Branche.

Womit erzielen Sie die Umsätze?

Unser Geschäftsmodell besteht aus dem Verkauf von Live-Flugverkehrsdaten, die von selbst entwickelten Flugverkehrsempfängern stammen, und dem Verkauf von Datenanalysen, die auf den vom System gesammelten historischen Daten basieren, sowie dem direkten Verkauf von Flugverkehrsempfängern an unsere Kunden.

Die Vision?

Die Vision von Involi ist es, den Himmel für alle fliegenden Objekte sicher und effizient zu öffnen, als universelles und vernetztes Medium für Unternehmen, indem es in Echtzeit genaue Informationen über den nahen Luftverkehr liefert.

Expertenmeinung: Zwei Risikokapitalisten über die Chancen von Involi

Alex Fries

Alex Fries lebt als VC im Silicon Valley. Derzeit lanciert er Digital Twins Capital und einen Venture-Debt-Fonds.

Quelle: ZVG

«Vergesst es!»

«Ich kannte die Firma schon von früher, als sie sich 2018 hier im Silicon Valley präsentierte. Seither ist sie zwar technologisch weiter, aber nicht wirklich kommerziell. Sieben Jahre nach der Gründung hat sie noch immer kaum Umsatz. Ein guter VC würde sagen: Vergesst es! Das Problem: Die Kunden sind meist Regierungen oder Flughäfen, da sind die Sales Cycles sehr lange. Und es muss alles zertifiziert sein. Auch deshalb sucht Involi jetzt neue Märkte wie Gefängnisse oder Windparks, das sieht fast schon ein bisschen verzweifelt aus. Immerhin kommt auf diese Weise etwas Umsatz rein. Aber bis einer dieser Märkte wirklich abhebt, wird die Firma viel Zeit und damit Geld brauchen. Zumal sie ja auch Hardware installiert, das ist schwierig zu skalieren. Und es gibt andere Technologien, um vor Drohnen zu warnen.

Das Team ist mir etwas zu technisch, der Chief Business Officer ist zwar erfahren, aber er sitzt in Spanien. Das ist nicht ideal, wenn der US-Markt der grösste ist. Vermutlich wäre es gut, mehr Leute mit kommerziellem Hintergrund hineinzubringen. Und ich würde vermehrt privaten Kunden nachgehen, die müssen keine Ausschreibungen machen und können schneller entscheiden. Oder in den Militärbereich expandieren: Im Ukraine-Krieg sieht man, wie wichtig Drohnen inzwischen sind. Insgesamt glaube ich nicht, dass Involi eines Tages eine grosse Firma wird. Mit Glück wird sie übernommen.»

Damian Zaker: ist Spezialist unter anderem für Deep Tech beim St. Galler DACH-fokus­sierten VC-Fund B2venture.

Damian Zaker ist Spezialist unter anderem für Deep Tech beim St. Galler DACH-fokussierten VC-Fund B2venture.

Quelle: ZVG

«Könnte spannend werden»

«Involi hat eine interessante Geschichte, weil der Gründer in seinem früheren Leben in der humanitären Hilfe realisiert hat, wie schwierig es ist, mit Drohnen zu operieren, weil die Daten fehlen. Diese will Involi nun verkaufen an Drohnenfirmen. Aber die haben meist nur kleine Budgets, deshalb war die Nachfrage bisher gering. Vor allem in den letzten beiden Jahren ist eine stetige Traktion dazugekommen. Es dürfte noch ein bis zwei Jahre dauern, bis die Nachfrage rasant zunimmt, weil nun immer mehr Drohnenfirmen Starterlaubnis von den Regulatoren erhalten.

Involi setzt auf proprietäre Sensoren und bündelt sie mit Software. Das ist smart, weil es Lock-in-Effekte generiert. Ich hoffe, zukünftig gesteigerte, wiederkehrende Softwareumsätze sehen zu können. Die Skalierbarkeit ist natürlich eingeschränkt wegen der Hardware, aber immerhin setzt Involi auf Partner für Produktion und Installation. Es ist beeindruckend, was man bisher mit nur 13 Angestellten technologisch erreicht hat. Und die Firma war ziemlich kapitaleffizient, sie hat nur wenig externes Geld aufgenommen, das ist ein gutes Zeichen. Involi will die ISO-Zertifizierung der Drohnenindustire liefern. Wenn das klappt, sehe ich eine riesige Opportunität. Dann könnte das eine sehr spannende Firma werden. Zuvor muss sie beweisen, dass sie sich in dem wachsenden Markt etablieren und mit den Kunden mitwachsen kann. Ich bin vorsichtig optimistisch.»