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Ausländische Banken feiern ein Comeback in der Schweiz. Raoul Würgler, Leiter des Verbands der Auslandsbanken, erklärt, warum.
Raoul Würgler amtet als Geschäftsführer des Verbands der Auslandsbanken in der Schweiz. Der langjährige Vize und ehemalige CS-Banker ist seit 2020 an der Verbandsspitze.
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Das müssten Sie die Ratsmitglieder fragen. Ich glaube, dass die Abstimmung im März so ausgegangen ist, weil die Parlamentarier realisiert haben, dass State Street eine Bank ist, die auf diese Dienstleistung spezialisiert ist und sie daher effizient, sicher und kostengünstig erbringen kann.
Vorher war der Fonds in der Obhut der UBS, immerhin des grössten Vermögensverwalters der Welt. Vermögensverwaltung und Vermögensverwahrung sind nicht dasselbe. State Street ist stark im Custody-Geschäft und konnte zu preiswerten Bedingungen kompetente Dienstleistungen anbieten. Das hat den Rat offenbar überzeugt.
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Im Zuge der ganzen Steuerthematik nach 2010 mussten auch die ausländischen Banken das Vermögensverwaltungsgeschäft neu positionieren. Viele beschlossen, sich aus diesem Geschäft zurückzuziehen. Dafür haben aber andere Bereiche begonnen, sich stärker zu entwickeln.
Nebst dem erwähnten Custody-Bereich etwa die Finanzierung des Rohstoffhandels, wo vor allem die französischen Banken stark sind.
Vor allem im Firmenkundengeschäft, wo die CS sehr präsent war, hat sich eine Lücke aufgetan. Man hat zu realisieren begonnen, dass es in der Schweiz eine grosse Zahl auch von kleineren oder mittleren Unternehmen gibt, die aufgrund ihrer Exportorientierung komplexe Dienstleistungen brauchen. Grosse Player mit globaler Präsenz wie etwa BNP Paribas sind da attraktive Alternativen.
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Das stimmt, aber auch hier sind ausländische Banken auf Expansionskurs. Nehmen Sie die französische Banktochter La Banque du Léman, die mit der Post eine Zusammenarbeit hat und so auch langsam in den Deutschschweizer Markt vordringt. Auch in diesem Segment dürfte man von den Auslandsbanken noch einiges hören.
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