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B.I. Collection: Service für Aston Martin gesichert, erstmals Zahlen zur Gruppe

Beat Imwinkelried ist im höchsten Marktsegment des Autohandels tätig – und geht neue Wege im Verkauf. Erstmals nennt er Zahlen zu seiner Gruppe.

Dirk Ruschmann

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Beat Imwinkelried in seinem neuen Showroom in Niederwil, wo früher Aston Martins verkauft wurden.

Sven Germann

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Kein Showroom und schon gar kein schnödes Autohaus soll es sein, sondern ein «Concept Store» für Designer und Kleinserien: die spektakuläre Immobilie in Niederwil bei Gossau, wo zuvor Aston Martin St. Gallen untergebracht war, die der Basler Unternehmer Beat Imwinkelried übernommen hat. Inzwischen hat er hier den vierten Standort seiner Gruppe B.I. Collection eröffnet – neben Urdorf bei Zürich, Gstaad und Basel. Mehr als 20 Millionen Franken Investments sind hier geplant, der Kauf der Immobilie, zu einem ungenannten Preis, eingeschlossen.

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Gemäss dem gerade abgeschlossenen Vertrag mit Aston Martin stellt er hier weiterhin Wartung und Service für bestehende Kunden der Briten sicher, wird aber keine Neuwagen mehr verkaufen. Stattdessen setzt Imwinkelried auf «Collectables», also quasi Sammlerobjekte. In Niederwil stehen seltene Sportwagen, teils Einzelstücke von Ferrari, Zagato oder anderen Autobauern.
Imwinkelrieds Gruppe vertreibt neben Porsche, Mercedes und Maserati die Top- und Nischenmarken Ferrari und Bugatti, neu auch die Manufakturen Zagato und De Tomaso, beide für mehrere europäische Länder. «Weitere Kleinhersteller werden folgen», sagt Imwinkelried. Namen nennt er keine, bestätigt aber, dass er an einem Projekt mit Paolo Garella arbeitet – ein langjähriger Topmann bei der Designschmiede Pininfarina und Gründer der Kleinmanufaktur MAT in Turin. Welche Bedeutung B.I. Collection für Autoenthusiasten inzwischen einnimmt, zeigt sich am Zagato Mostro Barchetta, von dem nur fünf Exemplare gebaut werden und der rund 1,6 Millionen Euro kostet: Von den fünfen verkaufte allein Imwinkelried drei.

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Autos werden hier wie Kunstwerke zelebriert, in den Räumen sind Events und Ausstellungen geplant. Zudem gibt es einen «Safe», wo Fahrzeuge sicher gelagert werden können.

Sven Germann
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Autos werden hier wie Kunstwerke zelebriert, in den Räumen sind Events und Ausstellungen geplant. Zudem gibt es einen «Safe», wo Fahrzeuge sicher gelagert werden können.

Sven Germann

Erstmals überhaupt nennt der Unternehmer Eckdaten seiner Gruppe. Insgesamt setzte sie im Jahr 2021 rund 120 Millionen Franken um und verkaufte 540 Autos. Die Kundenkartei umfasst mehr als 1600 Namen, vom «Lifestyle»-Fahrer, der einen Sportwagen besitzt, über die «Aficionados» mit mehreren Autos, die nah am Puls ihrer Marke sind, bis zu den «Sammlern», die zwischen fünf und 250 Fahrzeuge haben – allein in dieser höchsten Kategorie zählt Imwinkelried gut 140 Kunden.

Der Basler ist überzeugt, dass der Markt für Luxusfahrzeuge langfristig um fünf bis sieben Prozent wachsen wird – allerdings mit anderen Kundenbeziehungen als bisher. Aus Showrooms würden Begegnungsorte, «Hospitality und Entertainment werden zu Schlüsselelementen», sagt Imwinkelried – die raren Autos seiner Marken verkauften sich zunehmend über digitale Präsentationen, «steht etwa ein Zagato im Showroom, ist er normalerweise schon verkauft». Vielmehr seien etwa Ausstellungen und Treffen mit Gleichgesinnten bis hin zu Club-Konzepten gefragt.

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Dirk Ruschmann

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