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Bei Glencore weht ein frischer Wind

Mit Kalidas Madhavpeddi übernimmt ein neuer, unbelasteter Präsident das Ruder bei Glencore. CEO Gary Nagle hat nun einen starken Gegenpart.

Erik Nolmans

Gary Nagle und Mahlvpeddi

Mit dem neuen Präsidenten Kalidas Madhavpeddi (l.) und dem neuen CEO Gary Nagle erhält Glencore frischen Wind.

PD

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Auf einmal gehts beim Rohstoffkonzern Glencore Schlag auf Schlag. Per Ende Juni ist mit Gary Nagle ein neuer CEO als Ersatz für Langzeitchef Ivan Glasenberg angetreten, nun folgt auch auf dem Präsidentensessel der Wechsel: Per Ende Juli löst der Amerikaner Kalidas Madhavpeddi den Briten Tony Hayward ab.

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Damit ist endgültig die Zeitenwende eingeläutet. Denn die neue Führung zeigt eine ausgeglichenere Struktur als noch unter Glasenberg, der 19  Jahre in jeder Hinsicht die gestaltende Kraft bildete. Denn der Präsident, der Glasenberg zu beaufsichtigen hatte, war von Anfang an angeschlagen und damit in seiner Autorität eingeschränkt.

Tony Hayward war zum Zeitpunkt des Börsengangs von Glencore 2011 in den Verwaltungsrat gewählt worden, 2013 wurde er Präsident. Vor dieser Zeit war er Chef des Ölgiganten BP. In diese Zeit fiel die «Deepwater Horizon»-Ölkatastrophe, und Hayward wurde «das Gesicht der schlimmsten Ölpest der Welt» («Der Spiegel»). «Ich hätte gern mein Leben zurück», sprach Hayward am ölverpesteten Strand.

6565638 04.06.2021 Gary Nagle, a South African business executive, and the Glencore CEO-designate, is pictured before a plenary session during the Saint Petersburg International Economic Forum (SPIEF) at the ExpoForum Convention and Exhibition Centre, in St. Petersburg, Russia. Evgeny Biyatov / Sputnik (Photo by Evgeny Biyatov / Sputnik / Sputnik via AFP)

KONTROLLE: Gary Nagle wird es mit einem stärkeren Präsidenten zu tun bekommen als Vorgänger Ivan Glasenberg. 

Sputnik via AFP
6565638 04.06.2021 Gary Nagle, a South African business executive, and the Glencore CEO-designate, is pictured before a plenary session during the Saint Petersburg International Economic Forum (SPIEF) at the ExpoForum Convention and Exhibition Centre, in St. Petersburg, Russia. Evgeny Biyatov / Sputnik (Photo by Evgeny Biyatov / Sputnik / Sputnik via AFP)

KONTROLLE: Gary Nagle wird es mit einem stärkeren Präsidenten zu tun bekommen als Vorgänger Ivan Glasenberg. 

Sputnik via AFP

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Sein selbstmitleidiger Zynismus kostete ihn schlussendlich den Job.

Für die Kritiker der ohnehin in Umweltfagen unter Beschuss stehenden Glencore bildete er eine willkommene Angriffsfläche. Dazu kam zuletzt, dass auch Investoren den Druck auf Hayward erhöhten, weil er mit seinen vielen Jahren im Board die Amtszeitlimiten der britischen Corporate-Governance-Vorgaben ausreizte.

Mit Madhavpeddi kommt nun ein absoluter Branchenprofi auf den Präsidentensessel, der schon fast 40 Jahre in der Rohstoffbranche tätig ist. Firmenkenner erwarten denn auch, dass Madhavpeddi für Nagle ein weitaus stärkerer Sparringspartner sein wird, als dies Hayward bei Glasenberg war. 

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Erik Nolmans

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