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Daniel Gutenberg über Technologie im Israel-Krieg und die Folgen für die Start-up-Szene.
Daniel Gutenberg (57) ist Venture-Investor der ersten Stunde: Er hat in den letzten 26 Jahren mitgeholfen, 14 Einhörner grosszuziehen, und in zahlreiche israelische Start-ups investiert.
imago images/EventpressWerbung
Sie sind wohlauf. Allerdings gehen sie jeden Tag an eine Beerdigung. Das ist natürlich erschütternd.
Die waren am Steuer eingeschlafen, beschäftigt mit internen Problemen.
Ja, man hat sich sehr stark auf Technik verlassen. Die Technik wurde mit anderer Technik ausgeschaltet, die Schussanlagen und Kameras etwa mit DJI-Drohnen. Die Hamas verfügt über mehr Hightech, als man vermutet hat.
Dass jetzt rund zehn Prozent der Arbeitskräfte im Krieg sind und nicht im Büro. Dass wohl auch Investoren das Land meiden werden in Zukunft. Das ist kurzfristig sicher negativ. Langfristig gesehen: Israel hat bereits ein paar solche Momente gemeistert und ist immer gestärkt herausgekommen.
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Das wäre sehr zynisch ausgedrückt. Aber ich glaube, meine sechs aktiven Start-ups dort werden überleben und danach massiv wachsen. Es wird generell kaum Pleiten geben deshalb. Die Bewertungen waren wie überall auf der Welt auch hier schon vor dem Krieg stark gesunken. Der Krieg hat das noch verstärkt. Aber die Firmen waren schon vorher auf schwierige Zeiten getrimmt. Und einen Exodus an Talenten oder Geldern sehe ich in meinem Umfeld nicht.
Viele Technologien wurden zuerst im Militär entwickelt. Vor allem die Drohnenindustrie in Israel ist sehr stark, aber auch die Drohnenabwehr. Und man sieht jetzt auch stark die Media Wars. Es ist ja schockierend, dass in den Spitälern in Gaza mehr Leute mit Handys herumlaufen und filmen, statt zu helfen. Und diese Filme landen zu irgendwelchen Zwecken im Internet. Da muss man News und Fake News unterscheiden. Dafür gibt es viele Technologien aus Israel, die jetzt noch schneller entwickelt werden.
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