Guten Tag,
Von der Überfluss- zur Mangelwirtschaft – wie das weltweite Liefersystem aus den Fugen geraten konnte. Und was das für die Schweiz bedeutet.
DER KERNPRODUZENT – NICHT GENUG PARAFFIN:«Neukunden können wir keine annehmen, wir sind froh, wenn wir wenigstens unsere Stammkunden einigermassen bedienen können»: Alain Balthasar von der Balthasar Group in Hochdorf LU, dem grössten Kerzenhersteller der Schweiz.
Kostas Maros für BILANZSie leuchten auf dem Weihnachtsbaum oder schmücken die Festtafel – Kerzen haben in der Adventszeit seit jeher Hochkonjunktur. Doch dieses Jahr herrscht bei den Herstellern keine feierliche Stimmung. Der Rohstoff Paraffin ist derart knapp, dass die Kosten für die Produktion durch die Decke schiessen. Wenn denn überhaupt geliefert werden kann: «Wir konnten nur 90 Prozent der Vorjahresmenge produzieren», sagt Alain Balthasar, CEO der Balthasar Group aus Hochdorf bei Luzern, dem grössten Kerzenhersteller der Schweiz.
«Neukunden können wir keine annehmen, wir sind froh, wenn wir wenigstens unsere Stammkunden einigermassen bedienen können. So etwas habe ich noch nie erlebt.» Migros, Coop und grosse Möbelhäuser setzen auf die Kerzen aus dem Luzernischen.
Der Paraffin-Mangel ist einer der vielen kleinen Seiteneffekte der durch Corona veränderten Weltwirtschaft. Denn der Rohstoff für die Herstellung von Kerzen ist ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung, vor allem von Kerosin. Wegen Corona wurde weltweit weniger geflogen, weniger Kerosin wurde verarbeitet, und daher gibt es auch weniger Paraffin.
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