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Matterhornbahn

Finanzchefin der Matterhornbahn: «Ersparte Ausgaben sind Einnahmen»

Alice Kalbermatter, Finanzchefin der Matterhornbahn, über Barfussschuhe, Blumen und fehlende Anerkennung für unbezahlte Arbeit.

sdf

Alice Kalbermatter

ERSTES GELD Mit dem Bruder serviert Alice Kalbermatter Bier und Wienerli.

Carolina Piasecki

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Auf welche Art haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Mit meinem Bruder servierte ich Skifahrern in einer gemieteten Baubaracke bei der Bergstation Hohsaas unbeschwert Bier und Wienerli und verdiente gutes Geld.

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Wofür haben Sie es ausgegeben?
Für mein Studium.

Wofür geben Sie heute Geld aus?
Mit schlechtem Gewissen für Besuche meiner Enkelkinder in Singapur.

Wofür geben Sie ungern Geld aus?
Für Fehlinvestitionen. Ich habe mir zum Beispiel Barfussschuhe gekauft. Sie dämpfen nicht beim Joggen und, wie das Wort sagt, kann ich ja ohne Schuhe barfuss laufen.

Gibt es etwas, das Sie gerne kaufen möchten, sich aber nicht leisten können?
Einen Blumenladen. Einerseits reizt es mich, mit Topfpflanzen aus kleinen Samen grossen Ertrag zu ernten und Freude zu vermehren. Gleichzeitig möchte ich nichts verwelken lassen, mit einheimischen Pflanzen arbeiten, den Überschuss nicht verwelken lassen, trocknen oder pressen. Ich stelle mir den Business Case sehr herausfordernd vor.

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Zahlmeisterin von Zermatt

Seit acht Jahren ist Alice Kalbermatter CFO der börsenkotierten BVZ Holding, zu der die Matterhorn-Gotthard-Bahn sowie die Gornergratbahn gehören.

Was bedeutet Ihnen Geld?
Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. 56 Prozent der Frauen in der Schweiz können finanziell nicht für sich selbst sorgen. Die fehlende ökonomische Anerkennung der unbezahlten Arbeit führt zu grossen Nachteilen. Wir können zum einen selbst etwas beitragen, zum anderen braucht es aber auch ein gesellschaftliches Umdenken.

Was ist Ihnen lieber, Bargeld oder Karte?
Am besten gefallen mir Gegenleistungen in Naturalien. Ich bin Fan von Tauschgeschäften, zum Beispiel Haustausch für Ferien.

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Investieren Sie?
Seit drei Jahren in eine Plattform, die von jungen Unternehmern in Zürich betrieben wird. Ich kann damit individuell nach sozialen und ökologischen Kriterien investieren. Und natürlich in BVZ-Aktien.

Sparen Sie?
Ja, klar. Die ersparten Ausgaben sind die reinsten Einnahmen. Es ist unser Auftrag, sowohl öffentliche Gelder als auch Investorenkapital behutsam einzusetzen. 

Über die Autoren
sdf

Anne-Barbara Luft

Anne-Barbara Luft

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