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Eifrig gescheffelt

Reich durch Arbeit: Vom Angestellten zum Multimillionär

Das gab es jahrhundertelang nicht: Seit einigen Jahren tritt ein neuer Typus ­Multimillionär auf den Plan – der Angestellte.

Erik Nolmans

300 Reichste Reiche Manager

Kein Grossgrundbesitzer, keine Produktionsmittel, nur Arbeitskraft: Angestellte Manager wie Sergio Ermotti (UBS), Severin Schwan (Roche), Paul Bulcke (Nestlé) oder Walter Kielholz (Swiss Re, v.l.), stechen die klassischen Gründerfamilien beim Aufbau von Reichtum immer mehr aus.

Illustration: Kornel Stadler für BILANZ

Henry (Hank) Paulson, ehemaliger Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs und später US-Finanzminister, war es, der vor einigen Jahren einem bis dahin wenig beachteten Phänomen Öffentlichkeit verschaffte: Als Unternehmensangestellter, als einfacher Lohndiener also, kann man reich werden. Sehr reich.

Als Paulson 2006 ins Regierungsamt wechselte, musste er bekannt geben, wie viel er bei Goldman Sachs verdient hatte, wo er sieben Jahre als CEO gedient hatte. Es waren 480 Millionen Dollar. «Eine halbe Milliarde Dollar, für einen Menschen, verdient in ein paar Jahren: Welche Arbeit kann so viel wert sein?», fragte das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».

Inzwischen ist das Phänomen längst etabliert. Das zeigt sich auch im Ranking der 300 Reichsten: Nach und nach rücken immer mehr Manager in die Liste. 2004 wurde erstmals eine eigenständige Kategorie dafür geschaffen. Damals waren es sieben Vertreter, mit einem Gesamtvermögen von 1,25 Milliarden Franken, pro Kopf also 179 Millionen. Heute sind es 16 Manager mit einem Totalvermögen von 4,9 Milliarden Franken – pro Kopf 306 Millionen.

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Erik Nolmans

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