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Besitzerin der Luxusmarke MCM

«Mein Aufstieg war steinig»

Sung-Joo Kim stammt aus einem Milliardärs­clan, wurde enterbt – und ist heute die einzige Frau, die eine global aufgestellte Modemarke besitzt.

Iris Kuhn Spogat

Sung-Joo KimDie Inhaberin von MCM bezeichnet sich selbst nicht als CEO, sondern als CVO – Chief Visionary ­Officer – und behauptet sich mit ihrer ­Herangehensweise im heiss umkämpften Luxusmarkt.

Sung-Joo Kim: Die Inhaberin von MCM bezeichnet sich selbst nicht als CEO, sondern als CVO – Chief Visionary Officer – und behauptet sich mit ihrer Herangehensweise im heiss umkämpften Luxusmarkt.

Anne-Gabriel Jürgens für BILANZ

Die deutsche Luxusmarke MCM gibt es seit 1976. Sie war mit ihren cognacfarbenen Taschen sehr erfolgreich, stürzte dann ab und wäre längst vergessen, hätte die Koreanerin Sung-Joo Kim sich ihrer nicht angenommen. Ihr gehört die Marke seit 2005. MCM ist heute einer der wenigen noch unabhängigen Brands im weltweiten Luxusgeschäft – und eine der Missionen der Unternehmerin.

Frau Kim, das Gespräch mit Ihnen erscheint in der Reichsten-BILANZ. Deshalb als Erstes die Frage: Was haben Sie für ein Verhältnis zu Geld?

Geld ist ein Tool, kein Selbstzweck. Meine Mutter hat mir das Prinzip «Noblesse oblige» beigebracht – dass vieles von dem, was wir besitzen, nicht wirklich uns gehört, sondern man vielmehr die Verantwortung hat, es für das Gemeinwohl einzusetzen.

Dann sind Sie in Noblesse aufgewachsen?

In privilegiertem Wohlstand. Mein Vater war einer der grössten Energie- und Industriemagnaten. City Gas, der grösste Gaslieferant Koreas, war nur eines von 25  Unternehmen, die er im Öl-, Gas- und Kohlesektor besass. Zudem war er einer der grössten Immobilienbesitzer im Land.

Über die Autoren
Iris Kuhn Spogat

Iris Kuhn-Spogat

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