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Bei McKinsey läuft weltweit läuft ein Stellen­abbau – nur nicht in der Schweiz

Die Berater hierzulande spüren kaum etwas von der Krise. Der Schweiz-Chef betont gar: «Wir stellen immer noch robust ein».

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<p>Das Team von McKinsey Schweiz residiert seit 2023 an der Bahnhofstrasse.</p>

Das Team von McKinsey Schweiz residiert seit 2023 an der Bahnhofstrasse.

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Während McKinsey weltweit die grösste Entlassungswelle ihrer fast 100-jährigen Geschichte durchläuft, schwimmt die Schweizer Niederlassung gegen den Strom. «2024 war ein sehr gutes Jahr für uns», verkündet Michael Steinmann, Chef von McKinsey Schweiz. «Wir haben zahlreiche Klienten, die immer wieder mit uns zusammenarbeiten und zu denen wir ein Vertrauensverhältnis aufgebaut haben.»

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Der Primus im Beraterbusiness kämpft global mit den Nachwehen des Pandemie-Booms: Die gesunkene Kundennachfrage zwingt das Unternehmen zum Stellenabbau. Die weltweite Belegschaft ist in den vergangenen 18  Monaten um rund zehn Prozent geschrumpft, was etwa 5000 Jobs entspricht. Betroffen sind vor allem Service- und Supportbereiche, während die Kerngeschäft-nahen Berater glimpflicher davonkommen. McKinsey setzt dabei auf freiwillige Kündigungen und interne Restrukturierungen.

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<p>Michael Steinmann ist Chef von McKinsey Schweiz.</p>

Michael Steinmann ist Chef von McKinsey Schweiz.

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<p>Michael Steinmann ist Chef von McKinsey Schweiz.</p>

Michael Steinmann ist Chef von McKinsey Schweiz.

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Ein ganz anderes Bild präsentiert sich in der Schweiz: In den Büros in Zürich und Genf hat sich die Anzahl der Mitarbeitenden auf etwa 500 eingependelt – davon über 50 Partner. «Wir stellen immer noch robust ein», betont Steinmann. Der Erfolg manifestiert sich auch räumlich: 2023 bezog McKinsey das ehemalige Manor-Warenhaus an der Zürcher Bahnhofstrasse – schlicht weil das alte Büro zu klein geworden war.

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Interessant wird es beim Blick auf die Transparenz: Während McKinsey jahrelang Umsatz- und Mitarbeiterzahlen im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichte, sucht man diese Daten im knapp 100 Seiten umfassenden aktuellen Report vergeblich. Das mag eine Rückkehr zur traditionellen Zurückhaltung und Verschwiegenheit sein – dafür war das Unternehmen seit je bekannt. Doch wären die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr sensationell gut gewesen, hätte McKinsey vielleicht nicht darauf verzichtet, sie mit der Öffentlichkeit zu teilen. Gleichzeitig betonte CEO Bob Sternfels zuletzt immer wieder, dass Wachstum eben nicht die Zielsetzung von McKinsey sei, sondern Einzigartigkeit.

Der Start ins Jahr 2025 verlief noch etwas verhaltener als im Vorjahr – auch für die Berater in der Schweiz. «Die Welt hat sich stark verändert, verbunden mit vielen Unsicherheiten für Unternehmen. Das bietet für uns aber auch Chancen, ihnen sowohl zu Resilienz- als auch zu Wachstumsthemen beratend zur Seite zu stehen», sagt Steinmann. 

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Dieser Artikel erschien in der BILANZ 07/2025.

Cover BILANZ 7/25
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Über die Autoren
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Anne-Barbara Luft

Anne-Barbara Luft

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