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Multimedia

Kowalskys Crashtest: Zum Kotzen

Die Oculus Go bringt Virtual Reality zum Einstiegspreis. Inklusive Risiken und Nebenwirkungen.

Marc Kowalsky

Oculus Go im Crashtest

Crashtest: Bei der Oculus Go kann man den Linsenabstand nicht verstellen – Übelkeit und Kopfschmerzen sind die Folge.

Felice Bruno fĂŒr BILANZ

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Bei all der Aufregung um Facebook und deren Datenlecks ging ein Bereich der Firma in letzter Zeit völlig vergessen: die Virtual-Reality-Tochter Oculus, die Facebook im MĂ€rz 2016 fĂŒr zwei Milliarden Dollar gekauft hatte. Sie soll, so Mark Zuckerberg damals, zu einer ganz neuen «Kommunikationsplattform» werden und dem Social Network neue Nutzergruppen erschliessen.

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Damals hatte Oculus noch kein verkaufsfĂ€higes Produkt. Jetzt drĂ€ngt sie mit der Go auf den Markt. Der Kampfpreis von 249 Franken soll Virtual Reality (VR) massentauglich machen. Das knapp 500 Gramm schwere GerĂ€t ist sauber verarbeitet, sitzt einigermassen bequem und ist auch fĂŒr BrillentrĂ€ger geeignet. Leider dringt durch die Nasenöffnung Licht ein, das stört die Illusion etwas.

Über 1000 Anwendungen

Eingerichtet wird das GerĂ€t sehr einfach ĂŒber eine App, danach braucht man das Smartphone nicht mehr. Die Go startet mit ĂŒber 1000 Anwendungen, die meisten sind Spiele oder Demos. Viele davon kennt man von Samsungs VR-Lösungen, viele sind auch einfach nur Schrott. Die Apps zu laden, dauert gerne mal ein paar Minuten. Deshalb empfiehlt sich die (nur wenig teurere) 64-Gigabyte-Version der Go, zumal der Speicher spĂ€ter nicht erweitert werden kann.

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Oculus Go

Die Oculus Go startet mit ĂŒber 1000 Anwendungen.

ZVG
Oculus Go

Die Oculus Go startet mit ĂŒber 1000 Anwendungen.

ZVG

Das Wichtigste an einer VR-Brille ist natĂŒrlich das Display. Bei der Go sind die 1280 × 1440 Pixel pro Auge nicht schlecht, die Farben aber nicht berauschend. Die BildrĂ€nder wirken etwas verzerrt und werden auch nicht in voller Auflösung berechnet.

Akkus machen schnell schlapp

Der virtuelle Raumklang aus den eingebauten Lautsprechern ist okay, allerdings auch von aussen hörbar. Wer die Umwelt in Ruhe lassen will, fĂŒr den hat die Oculus einen Kopfhöreranschluss. Nicht ĂŒberzeugend sind die Akkus: Nach zwei bis drei Stunden machen sie schlapp, das Aufladen dauert ungefĂ€hr ebenso lang, also viel zu lang. Und mangels Sensoren erkennt die Brille weder die Position des Spielers innerhalb eines Raumes noch Körperbewegungen – eine Konzession an den gĂŒnstigen Preis. Auch der handliche Controller misst nur drei Bewegungsachsen. Da können andere VR-Sets mehr.

Ein anderes Problem ist viel gravierender: Schon nach wenigen Minuten hinter der Brille bekam ich Übelkeit und Kopfschmerzen – ein bekanntes PhĂ€nomen in der virtuellen Welt. Bei anderen Brillen kann man den Linsenabstand verstellen, um das Problem zu lindern. Bei der Go ist das nicht möglich. Das hat mir jeglichen Spass vergĂ€llt.

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Fazit: Mir wurde von der Oculus Go speiĂŒbel. Wer sie besser vertrĂ€gt und mal in die VR-Welt hineinschnuppern möchte, fĂŒr den ist das GerĂ€t eine preiswerte und unkomplizierte Lösung.

Oculus Go
Info: www.oculus.com/go
Preis: 249 Franken (32 GB), 299 Franken (64 GB)

Bewertung: ★☆☆☆☆
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend

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