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GMT-Uhren

Zu neuen Horizonten

Ferien! Es ist Reisezeit und Hochsaison für Uhren mit GMT-Anzeige. Allerdings eignen sich einige Modelle besser dafür, zu Hause zu bleiben.

Iris Wimmer-Olbort

<p>Oyster Perpetual GMT-Master II</p> <p>Aufmacher, ROLEX</p>
Rolex/stojan

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Bisweilen ticken die Uhren anders – sogar in der Welt der Zeitmessung selbst. Denn «GMT», Greenwich Mean Time, das von Uhrenmarken gerne als Verweis auf die Anzeige einer zweiten Zeitzone genutzt wird, ist nicht mehr überall gebräuchlich. In der Luft- oder Seefahrt, der Meteorologie, bei digitalen Kontrollgeräten, in der Wissenschaft oder auf der Internationalen Raumstation ISS etwa orientiert man sich an der «UTC», Universal Time Coordinated. 

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GMT oder UTC – die Idee dahinter ist die gleiche: Es geht um die Einteilung der Welt in Zeitzonen. Bei Armbanduhren bedeutet GMT, dass mehrere Zeitzonen angezeigt werden. Ausgangspunkt ist der Nullmeridian, der durch den Londoner Stadtteil Greenwich verläuft. Man kann diese magische Linie, die die Erde von Nord nach Süd durchzieht, im Royal Observatory besuchen. Am besten bei Dunkelheit, da die Position des Nullmeridians mit einem Laserstrahl im Nachthimmel markiert wird. 

Greenwich ist der Ausgangspunkt für die Zeit an unserem Handgelenk. Und die Bezeichnung GMT bei einer Uhr der Hinweis darauf, dass eine zweite Zeitzone angezeigt wird. Das kann durch einen weiteren Zeiger aus der Mitte oder auf einem Hilfszifferblatt erfolgen, entweder auf einer 12- oder 24-Stunden-Skala. Letztere hat den Vorteil, dass man auf einen Blick erkennt, ob es andernorts Tag oder Nacht ist. 

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Dabei ist bei Uhren GMT nicht gleich GMT: Es existieren zwei grundsätzlich verschiedene Systeme. Wer in einem fernen Land ankommt, stellt die «Hauptzeit» seiner Uhr, also die Zeiger aus der Mitte, in der Regel auf die dortige Ortszeit um. Das geht besonders leicht bei Uhren mit Schnellverstellung des Stundenzeigers über die Krone oder einen separaten Drücker. Bei diesem System bleibt der GMT-Zeiger an seinem Platz und zeigt weiterhin die mitgebrachte Zeit an, in der Regel die von zu Hause. Zeitmesser, die so funktionieren, werden häufig als «echte» GMT-Uhren bezeichnet. 

Für ein anderes Konzept eignet sich die Bezeichnung «Office-GMT»-Uhr: Bei ihr wird im Unterschied zur «echten» GMT-Uhr nicht der Stundenzeiger aus der Mitte durch einen Drücker oder über die Krone verstellt, sondern der GMT-Zeiger. Dabei bleiben die «normalen» Stunden- und Minutenzeiger unverändert. Der praktische Nutzen? Man hat im Büro dank des zusätzlichen GMT-Zeigers immerzu die Zeit eines anderen Ortes, eines Geschäftspartners oder eines Kollegen im Blick. 

Rolex entwickelte die Idee mit der zweiten Zeitanzeige in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Fluglinie Pan Am

Wer reist, wird die «echte» GMT-Uhr bevorzugen. Ein Klassiker in diesem Genre feiert 2025 ein Jubiläum: die GMT-Master von Rolex. Sie wird 70 Jahre alt. 

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Sie gehört in die Gruppe «echter» GMT-Uhren und war die allererste ihrer Art. Rolex entwickelte die Idee mit der zweiten Zeitanzeige in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Fluglinie Pan Am für die Anforderungen bei Interkontinentalflügen und stellte das Modell 1955 vor. Die Idee war, Piloten beim Flug durch die Zeitzonen die gleichzeitige Anzeige von Orts- und Heimatzeit zu ermöglichen. Premiere hatte die GMT-Master bei einem Pan-Am-Flug von New York nach Moskau. 

Zu Beginn war das Modell durchaus anspruchsvoll in der Handhabung: Um einer anderen Zeitzone angepasst zu werden, musste die gesamte Uhr neu eingestellt werden, denn der 12-Stunden-Zeiger für die Ortszeit war mechanisch mit dem 24-Stunden-GMT-Zeiger verbunden. 

In den 1980er-Jahren besserte Rolex nach und machte bei der 1982 präsentierten GMT-Master II den zentralen Stundenzeiger separat verstellbar. Diesem Prinzip ist man bis heute treu geblieben, denn die GMT-Master II gehört noch immer zur Kollektion. Unverändert ist auch die Lünette mit der 24-Stunden-Skala, die Tag- und Nachtstunden farblich unterscheidet. 

In vielen Details aber entwickelte Rolex das Modell beständig weiter. Die «moderne» GMT-Master II wurde 2005 vorgestellt, genau 50 Jahre nach ihrer Premiere. Bei dieser Variante wurden 2005 die Proportionen hin zu einer massiveren Optik verändert und die Lünette mit einer Keramikeinlage ergänzt; daher trägt sie die Bezeichnung Cerachrom-Lünette. Deren Farben sorgten immer wieder dafür, dass bestimmte Modelle von Sammlern eigene Namen erhielten. Am bekanntesten ist die 2018 wieder eingeführte GMT-Master II mit blau-roter Lünette, die von Kennern «Pepsi» genannt wird. 

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Die Mechanik wurde ebenfalls immer wieder aktualisiert: Seit 2019 arbeitet in der GMT-Master II das moderne Rolex-Automatikkaliber 3285 mit Chronergy-Hemmung und komfortablen 70 Stunden Gangreserve. 

Auch 2025 gab es eine Neuheit in der Kollektion: In diesem Jahr präsentierte Rolex die GMT-Master II zum allerersten Mal mit einem Zifferblatt aus Hightech-Keramik, ausgeführt in leuchtendem Grün, das zur grün-schwarzen Lünette passt, die ebenfalls aus Keramik gefertigt ist. Eine weitere Besonderheit der aktuellen Neuheit: die auf der linken Seite des Gehäuses platzierte Aufzugskrone. Luxuriös wird das Modell dank der Ausführung in Weissgold. 

So viel Luxus muss nicht sein: Aktuelle GMT-Uhren mit mechanischem Uhrwerk sind auch zu durchaus demokratischen Preisen zu bekommen. Das aktuelle Angebot umfasst verschiedene Preisklassen und jede einzelne macht Lust darauf, die Welt und ihre Zeiten zu erobern. 

Uhren mit GMT-Anzeige

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Iris Wimmer-Olbort

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