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SailGP

Spektakel mit Rolex-Format

Statt in die Formel 1 investiert Rolex in den Segelsport und bringt die SailGP Championship als Titelsponsor und Zeitnehmer auf den Genfersee.

Iris Wimmer-Olbort

<p>Beim SailGP ist Rolex als Sponsor ganz vorne mit dabei.</p>

Beim SailGP ist Rolex als Sponsor ganz vorne mit dabei.

Felix Diemer for SailGP

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Im Kampf gegen Wind und Wellen, oft ganz allein auf dem Wasser: So manche Regatta fasziniert mit ihrer sportlichen Herausforderung – doch erlebbar ist das für Zuschauer meist kaum. Das will eine neue Rennserie ändern, die erst 2019 eingeführt wurde und eine völlig neue Liga im Segelsport darstellt. Denn es geht um Höchstgeschwindigkeiten auf dem Wasser – rasanter und radikaler als in jedem anderen Wettbewerb. Auch das Prinzip des Sail Grand Prix – kurz SailGP – ist neu: Die Rennen werden von derzeit zwölf Länderteams ausgetragen. Die Schweizer Mannschaft wird von Sébastien Schneiter angeführt. Alle Teams segeln auf Katamaranen, die völlig baugleich sind. Auch zum Rennen tritt man zu gleichen Bedingungen an: Die Rennleitung schreibt zum Beispiel allen Teams vor, welche Segel für das Rennen gesetzt werden. Die Idee ist völlige Chancengleichheit – den Unterschied sollen die Sportler und ihre Strategie machen.

Apropos Chancengleichheit: Zum Prinzip gehört sogar eine «Frauenquote» für jedes Team, was beeindruckende Sportlerinnen in der Liga antreten lässt. Etwa Martine Grael, die das brasilianische Team als Driver anführt, sowie die erfolgreichste Seglerin in der Geschichte der Olympischen Spiele, Hannah Mills, die als Strategin an Bord des britischen Teams die Richtung vorgibt.

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Rasant und radikal: Geschwindigkeitsrekorde auf dem Wasser

Neu ist auch das Tempo, das die baugleichen F50-Katamarane aufs Wasser bringen: Die schnittigen Segler erreichen bis zu hundert Stundenkilometer und mehr – der aktuelle Geschwindigkeitsrekord wurde im August mit 103,93 Stundenkilometern vom dänischen Team aufgestellt. Das macht die besondere Bauart der Boote möglich: Unter den beiden Rümpfen der Katamarane können Flügel, die sogenannten Foils, ausgefahren werden. Bei entsprechender Windstärke heben sie die Boote aus dem Wasser und machen sie noch schneller, da sich der Wasserwiderstand verringert. Dieses Fliegen beziehungsweise Foilen sieht zudem spektakulär aus – vor allem bei den waghalsigen Wendemanövern während eines Rennens, bei denen die Katamarane bisweilen in eine Schräglage gelangen, die den Atem stocken lässt.

Eindrücke vom SailGP

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Iain McGregor for SailGP

Bei alledem kann das Publikum so nah dabei sein, wie es bisher bei Segelwettbewerben nicht der Fall war – auch das ist neu beim SailGP. An den Destinationen werden grosse Tribünen fürs Publikum direkt am Wasser aufgebaut, mit bestem Blick auf das Renngeschehen. Zeitgleich können die Zuschauer das Rennen auf grossen Bildschirmen verfolgen, sodass die Rennen auch an Land zum Spektakel werden. Wie bei einem Formel-1-Rennen.

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Zu diesem Vergleich lädt übrigens einer der Protagonisten des SailGP ein – Rolex. Denn bis 2024 war die Marke mit der Krone bei den prestigeträchtigen Formel-1-Rennen engagiert und stieg dort aus. Und obwohl Rolex schon von Anfang an beim SailGP dabei ist, rückte das Engagement der Genfer erst mit dem Ende bei der Formel 1 so richtig ins Blickfeld. Zumal Rolex mittlerweile sowohl Titelpartner als auch offizieller Zeitnehmer des SailGP ist, der nun Rolex SailGP heisst.

20. und 21. September: Premiere in der Schweiz

Nun wird der SailGP erstmals in der Heimat von Rolex Station machen: Am 20. und am 21. September findet der Wettbewerb auf dem Genfer See statt – das einzige Rennen, das in der Saison 2025 auf einem See ausgetragen wird. Damit reiht sich Genf in eine Reihe grosser Metropolen ein: Nach dem Auftakt in Dubai gab es unter anderem Stationen in Sydney, Los Angeles, San Francisco und New York. Zuletzt trugen die Rennboliden die Rennen vor Saint-Tropez aus, nach Genf folgt noch das spanische Cádiz und schliesslich das Saisonfinale vor Abu Dhabi.

In Genf geht es also um viel – ist es doch das drittletzte Rennen der Saison. Und noch könnten die Zweit- und Drittplatzierten in der Gesamtwertung, die Teams Emirates Great Britain und Bonds Flying Roos Australia, das führende neuseeländische Team Black Foils an der Spitze ablösen. Ein Spektakel, das unweit des Stadtzentrums stattfindet: Das Rolex SailGP Race Stadium befindet sich etwa vier Kilometer von der Genfer Stadtmitte entfernt auf der Ostseite des Sees am Quai de Cologny bei der Marina Port de La Tour-Carrée.

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Dort werden am Wochenende an zwei Renntagen jeweils drei Rennen ausgetragen; in den ersten fünf Rennen werden Punkte nach den jeweiligen Platzierungen vergeben, um drei Finalisten für das sechste und letzte Rennen auf dem Genfer See zu ermitteln. Bei Rolex wird man wohl mehreren Teams die Daumen drücken, denn unter den Teilnehmern finden sich einige Partner und Markenbotschafter: Tom Slingsby, Driver und CEO des Australia SailGP Teams, Sir Ben Ainslie, ehemaliger Steuermann und heute CEO des Emirates Great Britain SailGP Teams sowie Martine Grael aus dem brasilianischen Team und Hannah Mills aus dem britischen Team.

Über die Autoren
Iris Wimmer-Olbort

Iris Wimmer-Olbort

Iris Wimmer-Olbort

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