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Wie bitte?: «255 Franken pro Kopf und Jahr für Versand»

Der Deutsche ist Chef von KarstadtQuelle (über 25 Milliarden Franken Umsatz) und will das Versandgeschäft in der Schweiz forcieren. Dies, obwohl das Geschäft harzt und die Konkurrenz (Veillon und Ackermann) zusammenspannt.

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Sehen Sie im Versandgeschäft in der Schweiz wirklich Wachstumschancen?
Wolfgang Urban: Die Schweiz zählt in Europa zu den ersten Adressen im Einzelhandel – da reicht ein Blick in die exklusiven Einkaufsstrassen von Zürich oder Genf. Wenngleich die Schweiz also vordergründig ein potenzieller Standort für das stationäre Geschäft sein mag, weist die einheimische Bevölkerung tatsächlich eine bemerkenswert hohe Versandaffinität auf.

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Wie bitte?
Die Schweizer zählen im Versandhandel zur europäischen Spitze. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Versandhandelsumsatz von durchschnittlich 255 Franken nehmen sie in Europa aktuell die vierte Position ein. Somit ist die Schweiz ein überaus attraktives Betätigungsfeld für eine Vielzahl unserer internationalen Versandunternehmen. Neben den beiden Universalversendern Quelle und seit Anfang des Jahres Neckermann operieren darüber hinaus elf leistungsstarke Spezialversender des Konzerns in der Schweiz. Insgesamt summieren sich die Umsätze unserer Konzerntöchter in der Schweiz auf rund 200 Millionen Franken jährlich. Das ist für uns ein beachtliches Geschäftsvolumen, das wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen wollen.

Was macht Sie so optimistisch, dass der Versandhandel in der Schweiz erfolgreich sein wird?
Der Versandhandel ist wieder einmal in. Er gilt bei den Konsumenten als modern und zeitgemäss und sehr bequem. Und damit entspricht Mail-Order heute mehr denn je dem Zeitgeist.

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Sie erweitern derzeit das Geschäftsfeld der KarstadtQuelle International Services und wollen zunehmend Einkaufsvolumen in St. Gallen bündeln. Was ist Ihr Fernziel?
St. Gallen ist seit Jahrzehnten der traditionelle Sitz unserer weltweit agierenden Einkaufsorganisation, die heute unter dem Namen KarstadtQuelle International Services AG firmiert. Von hier aus koordinieren unsere Einkaufsexperten die weltweiten Beschaffungsströme des gesamten Konzerns – keineswegs ausschliesslich die unserer so erfolgreichen Versandhaus-Tochter Quelle. Da wir im Konzern auf profitables Wachstum setzen und alle Strukturen auf dieses Ziel hin anpassen und verändern, werden auch die von St. Gallen aus gesteuerten Einkaufsaktivitäten entsprechend optimiert, verstärkt und ausgeweitet. Konkret bedeutet dies: Der Sitz St. Gallen wird noch mehr an Bedeutung für den Konzernerfolg gewinnen.

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