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Der Däne hat die Austrian Airlines als CEO innerhalb eines Jahres in die Gewinnzone geführt. Er rät der Swiss, ebenfalls mit der Lufthansa zu kooperieren.
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Austrian Airlines wird 2003 Gewinn machen in einem Markt, der mit der Schweiz vergleichbar ist. Ihr CEO, Vagn Soerensen, liefert die Rezepte.
BILANZ: Sie machen einen Restrukturierungsplan, der Ihre Kosten bis 2008 um 35 Prozent senkt. Wo sparen Sie?
Vagn Soerensen: Einsparungen sind zum Beispiel bei den übertriebenen Flughafentaxen möglich. In einzelnen Bereichen sind die No-Frills-Airlines Vorbilder.
Ist auch die Swiss ein Vorbild, indem sie die europäischen Preise unterbietet?
Diese Preispolitik ist machbar, wenn man die Kosten beherrscht. Andernfalls ist sie extrem gefährlich. Besser ist es, zuerst die richtige Grösse für den eigenen Markt zu finden. Wir haben in Österreich einen vergleichbaren Markt wie die Swiss in der Schweiz. Die Bevölkerungszahl ist in Österreich leicht höher, die Zahl unserer Langstreckenflugzeuge ist aber halb so gross. Wir haben eine bessere Auslastung und einen Zuwachs der Passagierzahlen – das Ganze ohne jede Staatshilfe, die unakzeptable Wettbewerbsverzerrungen bewirkt.
Ihr Rezept?
Entweder wird man sehr gross und profitiert von den Skaleneffekten, was der Swiss nicht gelingt, oder man konzentriert sich wie wir auf das Heimgeschäft und keinesfalls auf Beteiligungen. Wir behalten nur unsere starken Langstreckendestinationen. Das sind die Flüge nach Australien. Dazu fokussieren wir auf Osteuropa, wo wir Marktführer sind.
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Verfehlen Sie nicht den Auftrag einer nationalen Unternehmung?
Unser Auftrag ist es, unseren Aktionären – darunter dem Staat – Dividenden zu garantieren. Das Konzept einer nationalen Gesellschaft ist überholt. Ich erhielt keinen einzigen Reklamationsbrief, weder von Privaten noch von Unternehmen, nachdem wir uns von den meisten unserer Direktdestinationen zurückgezogen hatten.
Sie haben rechtzeitig die Allianz gewechselt?
Wir wollten nicht Swiss in ihre Qualiflyer folgen. Deshalb haben wir uns für Star Alliance entschieden. Wenn wir Lufthansa nicht als Partner hätten, würden wir heute in Schwierigkeiten stecken. Eine Überlegung, die endlich auch die Swiss anstellt. DG
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