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US-Justiz verklagt weitere CS-Angestellte

Die USA erhöhen den Druck auf die Credit Suisse: Die Justiz hat erneut Schweizer Bankmanager wegen der Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagt - darunter Mitarbeiter der CS. Die Betrugsmasche soll den Amerikanern zufolge eine lange Tradition haben.

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Die US-Justiz hat bei ihrer Jagd auf Steuersünder weitere Bankmanager aus der Schweiz angeklagt. Drei der Beschuldigten, die bei einem internationalen Institut mit Sitz in Zürich höhere Posten innehatten, sowie einem weiteren Geldmanager wird vorgeworfen, US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben.

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Dazu hätten sie Geheimkonten bei der international operierenden Bank sowie anderen Schweizer Geldhäusern eröffnet und unterhalten, teilte das US-Justizministerium mit.

Zum Herbst 2008 habe die Bank Tausende von Geheimkonten für US-Kunden mit Einlagen von bis zu drei Milliarden Dollar verwaltet. Die Betrugsmasche reiche bis ins Jahr 1953 zurück und umspanne manchmal zwei Generationen von Beteiligten. Den Namen des Geldinstituts nannte das US-Justizministerium nicht.

Die Credit Suisse in Zürich bestätigte jedoch auf Anfrage, dass unter den Angeklagten auch Mitarbeiter des Konzerns seien. Wie viele der vier Angeklagte aber tatsächlich CS-Angestellte sind, sagte der Banksprecher nicht. Er wies einzig darauf hin, dass die CS auch in Zusammenhang mit den neuen Klagen mit den amerikanischen Behörden kooperieren werde. Zuvor hatte bereits die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Regierungsvertreter berichtet, es handele sich um Credit Suisse.

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Angestellte als Druckmittel

Credit Suisse hatte bereits vorige Woche mitgeteilt, dass sie Gegenstand einer Untersuchung der US-Justiz sei. Dabei gehe es um «grenzüberschreitende Vermögensdienstleistungen» für US-Bürger in der Vergangenheit.

Branchenbeobachter rechnen damit, dass die amerikanischen Justizbehörden ähnlich wie bei der UBS schliesslich darauf abzielen, dass es zu einer Vereinbarung mit der CS und einer Abgeltungszahlung kommt.

Klagen gegen Angestellte können dabei als Druckmittel dienen, da nach US-Gesetz für straffälliges Verhalten von Angestellten in gewissen Fällen auch der Arbeitgeber zur Rechenschaft gezogen werden kann.

Vor den vier am Donnerstag neu angeklagten Personen sind bereits Ende Februar drei ehemalige und ein aktueller Mitarbeiter der Credit Suisse zum Ziel der US-Justizbehörden geworden. Auch ihnen wird vorgeworfen, Kunden zur Steuerhinterziehung geraten zu haben.

(tno/laf/rcv/sda)

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