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Vermögen von über sieben Milliarden Franken

Tether-Chef Giancarlo Devasini bleibt ein Phantom

Er kontrolliert Tether, den weltgrössten Stablecoin-Anbieter, der zudem in Lugano vielfach präsent ist. Doch Devasini ist abgetaucht.

Ueli Kneubühler

<p>Kontrolliertes Image des ­Phantoms. Fotos von Giancarlo Devasini sind Mangelware. Diese Aufnahme datiert von 2011.</p>

Kontrolliertes Image des Phantoms. Fotos von Giancarlo Devasini sind Mangelware. Diese Aufnahme datiert von 2011.

Alberto Giuliani

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Die Statue steht auf akkurat geschnittenem Grün. Die Villa Ciani auf der einen, der Luganersee auf der anderen Seite. Das Kunstobjekt ehrt Satoshi Nakamoto, den anonymen Erfinder von Bitcoin, der weltgrössten Kryptowährung. Je nach Perspektive verschwindet die Statue aus dem Blickfeld. Die Installation soll Satoshis Rückzug aus der Öffentlichkeit symbolisieren. Es ist auch eine Allegorie auf Giancarlo Devasini, den Lenker der Blockchain-Tech-Firma Tether. Er hat das Werk im Oktober 2024 der Stadt Lugano gespendet. Geschaffen hat es die Künstlerin Valentina Picozzi, Devasinis Partnerin.

Partner-Inhalte

<p>Statue zu Ehren von Bitcon-Gründer Satoshi Nakamoto in Lugano. Gespendet von Tether, geschaffen von Devasinis Partnerin.</p>

Statue zu Ehren von Bitcon-Gründer Satoshi Nakamoto in Lugano. Gespendet von Tether, geschaffen von Devasinis Partnerin.

Claudio Bader für BILANZ
<p>Statue zu Ehren von Bitcon-Gründer Satoshi Nakamoto in Lugano. Gespendet von Tether, geschaffen von Devasinis Partnerin.</p>

Statue zu Ehren von Bitcon-Gründer Satoshi Nakamoto in Lugano. Gespendet von Tether, geschaffen von Devasinis Partnerin.

Claudio Bader für BILANZ

Die Stadt Lugano und Tether unterzeichneten im März 2022 ein Memorandum of Understanding mit dem Ziel, einen Kryptocluster zu schaffen. Unter dem Namen Plan  B werden Kryptokurse, Summer Schools und im Herbst das Plan  B Forum ausgerichtet, und auch den FC Lugano sponsert man. Devasini und Tether sind in Lugano allenthalben präsent, und trotzdem bleibt der 61-jährige Italiener ein Phantom – ein milliardenschweres.

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Tether trocknet Banken ab

Ende März 2025 hielt Tether gemäss eigenen Angaben rund 150 Milliarden Dollar an Einlagen. Devasinis Anteil ist unbekannt. Laut Dokumenten der US-Börsenaufsicht hält er als Privatperson zusammen mit der Tether Holding und der Tochter Tether Investments 71  Prozent an der Firma. Zudem vereinte er über 50  Prozent der Stimmrechte auf sich und zeichnet als Einzelperson. Es ist offensichtlich: Tether-Präsident Devasini steuert den Kryptogiganten. Im zwölften Jahr seines Bestehens verwaltet das Unternehmen Vermögen in der Grössenordnung der wichtigsten Genfer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP): 140  Milliarden Franken. Diese benötigte dazu indes 56 Jahre.

Bis vor zwei Jahren soll Devasini in Lugano gewohnt haben. Er ist also weggezogen, ins südfranzösische Roquebrune-Cap-Martin, kann man lesen. Beim dortigen Zivilstandsamt heisst es auf Nachfrage: «Nous n’avons aucun renseignement sur cette personne.» Das Phantom Devasini. Anfragen an seine Geschäftsadresse, seinen privaten E-Mail-Account, die Pressestelle, an die Kryptobörse Bitfinex, die ebenfalls von Devasini und Co. geführt wird, und WhatsApp-Nachrichten an Tether-CEO Paolo Ardoino – er wohnt in Lugano. Reaktion: null Komma nichts. Womöglich logiert er auf den Britischen Jungferninseln, wo Tether jahrelang domiziliert war. Oder in El Salvador, wo das Unternehmen im Frühjahr 2025 rechtlich seine Zelte aufgeschlagen hat. Oder doch in Lugano, wo er gemäss Einwohnerkontrolle seit dem 1. Februar 2025 einen offiziellen Zweitwohnsitz unterhält? In einem Wohnblock mit Seesicht zwar, aber mit Balkonen dicht an dicht. Architektonisch irgendwo zwischen Ostblock- und Spreitenbach-Charme.

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Tatsächlich. «Giancarlo Devasini ist zwar seit 2023 nicht mehr in Lugano wohnhaft, hat aber seinen Zweitwohnsitz bei uns», bestätigt Luganos Stadtpräsident Michele Foletti. «Gerade jetzt und über den Sommer ist er in Lugano anzutreffen.» Der Tether-Gründer sitzt also gerade mal zwei Stunden Zugfahrt entfernt in Bello Ticino. Und trotzdem zielen alle Kontaktaufnahmen ins Leere – auch bei Tether-CEO Ardoino, der währenddessen auf X im Stakkato Entwicklungen in der Blockchain- und Kryptowelt kommentiert und eine Vorlesung an der privaten Franklin University in Lugano hält. Lässig, ganz in Schwarz gekleidet, in Jogginghose und Sneakers referiert der 40-Jährige über Tethers Strategie in Sachen künstliche Intelligenz. Nur das Logo auf dem figurbetonten Shirt leuchtet im bekannten Tether-Türkis.

<p>Tether-Chef Ardoinos Uniform: eng ­geschnittenes schwarzes ­T-Shirt mit Tether-Logo, schwarze Hose.</p>

Tether-Chef Ardoinos Uniform: eng geschnittenes schwarzes T-Shirt mit Tether-Logo, schwarze Hose.

IMAGO/ZUMA Press Wire
<p>Tether-Chef Ardoinos Uniform: eng ­geschnittenes schwarzes ­T-Shirt mit Tether-Logo, schwarze Hose.</p>

Tether-Chef Ardoinos Uniform: eng geschnittenes schwarzes T-Shirt mit Tether-Logo, schwarze Hose.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Chef Ardoino ist Tethers aktivistischer Aussenminister. Er likt Beiträge auf X mit Emoji-Herzchen, tritt an Kryptokonferenzen auf und äussert sich schon mal philosophisch: «Mathematik ist die einzige Gewissheit im gesamten Universum. Bitcoin ist mathematisches Geld.»

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Vermögen auf sieben bis acht Milliarden geschätzt

Steuern die Chefs die Firma aus Lugano oder zumindest teilweise, wie gerätselt wird? Stadtpräsident Foletti verneint. «Tether hatte nie einen offiziellen Sitz in Lugano, Tether-CEO Paolo Ardoino hat jedoch ein privates Büro in der Stadt.» Weder Tether noch Devasini tauchen im Handelsregister auf. Und doch bespielt das Unternehmen in Lugano alle Kanäle. Wer ist dieser Giancarlo Devasini, der mit Tether den wertvollsten Stablecoin der Welt geschaffen hat? Dessen Vermögen auf sieben bis acht Milliarden Franken geschätzt wird?Luganos Stadtpräsident hat ihn mehrfach getroffen, mit ihm diniert, er muss ihn kennen, gibt sich aber wortkarg. Devasini sei ein absolut normaler Mensch, sagt Foletti. «Er ist eine visionäre Person, die Entwicklungen voraussehen kann und bereit ist, die entsprechenden Risiken einzugehen.» So ganz normal ist dieser Devasini dann doch nicht; seine Karriere ist erratisch und voller Brüche. Er startete eine medizinische Laufbahn und praktizierte Anfang der 1990er-Jahre kurz als Schönheitschirurg. Schon bald wechselte er in die IT-Industrie und gründete mehrere Unternehmen, die sich auf Computerkomponenten spezialisierten. Wie erfolgreich er damit war, darüber gehen die Quellen auseinander. 2012 heuerte er in der Kryptobranche an, wo er eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Kryptohandelsplattform Bitfinex spielte. Damals legte er den Grundstein für seinen heutigen Ruf des visionären Machers.

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Wer ist dieser Giancarlo Devasini, der mit Tether den wertvollsten Stablecoin der Welt geschaffen hat? Dessen Vermögen auf sieben bis acht Milliarden Franken geschätzt wird? Luganos Stadtpräsident hat ihn mehrfach getroffen, mit ihm diniert, er muss ihn kennen, gibt sich aber wortkarg. Devasini sei ein absolut normaler Mensch, sagt Foletti. «Er ist eine visionäre Person, die Entwicklungen voraussehen kann und bereit ist, die entsprechenden Risiken einzugehen.» So ganz normal ist dieser Devasini dann doch nicht; seine Karriere ist erratisch und voller Brüche. Er startete eine medizinische Laufbahn und praktizierte Anfang der 1990er-Jahre kurz als Schönheitschirurg. Schon bald wechselte er in die IT-Industrie und gründete mehrere Unternehmen, die sich auf Computerkomponenten spezialisierten. Wie erfolgreich er damit war, darüber gehen die Quellen auseinander. 2012 heuerte er in der Kryptobranche an, wo er eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Kryptohandelsplattform Bitfinex spielte. Damals legte er den Grundstein für seinen heutigen Ruf des visionären Machers.

<p>Das altehrwürdige Restaurant Gabbani in Lugano. Hier haben Devasini und Stadtpräsident Michele Foletti diniert.</p>

Das altehrwürdige Restaurant Gabbani in Lugano. Hier haben Devasini und Stadtpräsident Michele Foletti diniert.

Claudio Bader für BILANZ
<p>Das altehrwürdige Restaurant Gabbani in Lugano. Hier haben Devasini und Stadtpräsident Michele Foletti diniert.</p>

Das altehrwürdige Restaurant Gabbani in Lugano. Hier haben Devasini und Stadtpräsident Michele Foletti diniert.

Claudio Bader für BILANZ

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Devasini hat früh verstanden, dass Kryptounternehmen ihre digitalen Währungen nicht mit dem realen Bankensystem verbinden können. Mit Tether und deren Stablecoin hat er diese Lücke gefüllt. Damit war es Händlern nun möglich, ihre realen Währungen zu einem an den Dollar gekoppelten Wert in Tether umzutauschen sowie nahezu sofort über digitale Blockchains in andere Token umzuwandeln. Devasini war nicht eigentlicher Mitgründer, soll aber massgeblich am Kauf durch die Betreiber von Bitfinex beteiligt gewesen sein und danach Tether auf Wachstum getrimmt haben.

Nicht nur war damit eine Brücke von den traditionellen Währungen in die Kryptowelt geschlagen. Die Wertentwicklung von Stablecoins ist aufgrund der Koppelung an eine externe Referenzwährung auch viel stabiler als etwa jene von Bitcoin. «Tether ist ein Stablecoin, der an den Dollar gekoppelt ist. Dafür braucht es Einlagen, die idealerweise in Dollar oder Assets mit einer geringen Volatilität gegenüber dem Dollar angelegt werden», sagt Fabian Schär, Leiter der Forschungsstelle Center for Innovative Finance (CIF) an der Universität Basel. Diese Koppelung funktioniert langfristig nur dann, wenn genügend liquide Assets für die Deckung vorhanden sind.

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Lizenz zum Gelddrucken

Das Businessmodell hinter den Stablecoins ist denkbar einfach und mittlerweile fast schon eine Lizenz zum Gelddrucken. «Kunden überweisen an den Emittenten eine herkömmliche Währung und erhalten für den Gegenwert auf der Blockchain hinterlegte Token, mit denen sie beispielsweise auf Kryptobörsen handeln können», sagt Schär. «Tether und Co. legen die Gelder in verschiedenen Assets an, wobei die Mehrheit nach eigenen Angaben aus US-Staatsanleihen besteht. Diese versprechen einen Zinsertrag, der nicht an die Kunden weitergereicht wird. Es ist im Prinzip ein klassisches Zinsgeschäft.» Ein extrem profitables. Im vergangenen Jahr hat Tether rund 14  Milliarden Dollar Gewinn erzielt. Und das mit nur gut 200 Mitarbeitenden. Mit diesen Zahlen spielt das Unternehmen in einer Liga mit den Schweizer Pharmamultis: Novartis hat im vergangenen Jahr einen Konzerngewinn von rund zwölf Milliarden Franken ausgewiesen, Roche von neun Milliarden. Das allerdings mit ein paar Zehntausend Mitarbeitenden mehr.

Tether erzielt ihren Profit in erster Linie mit relativ sicheren und festverzinslichen US-Staatsanleihen. 82  Prozent der gut 150  Milliarden Dollar an Kundengeldern sind in Barmitteln und sonstigen kurzfristigen Einlagen parkiert, davon wiederum 81  Prozent in US-Staatsanleihen. Der Stablecoin-Riese Tether und US-Konkurrent Circle hielten per Ende 2024 US-Staatsanleihen im Umfang von 166  Milliarden Dollar und damit mehr als Saudi-Arabien, Südkorea, Deutschland oder Mexiko und gut halb so viele wie die Schweiz, wie die Unternehmensberatung Bain berechnet hat.

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Obwohl Tether vor ein paar Tagen bekannt gegeben hat, langfristige, stabile Vermögenswerte wie Gold und Bitcoin ins eigene Ökosystem zu integrieren, wird der Anteil an US-Treasuries weiter zunehmen. «Der Grossteil des Handels mit Kryptotoken wird mittlerweile über Stablecoins wie Tether und Circle abgewickelt. Dies ermöglicht eine Preisfindung für Token gegenüber einer stabilen Wertbasis, insbesondere auf dezentralen Börsen», sagt Claudio Tessone, Professor für Blockchain  &  Distributed Ledger Technologies an der Universität Zürich. «Das stabilisiert tendenziell den Preis der Token und schafft Verlässlichkeit.» Verlässlichkeit ist in geopolitisch widrigen Zeiten ein Schlüsselfaktor. Fliesst mehr Geld in Stablecoins, müssen die Assets wieder unterlegt werden – oft mit US-Staatsanleihen. Devasini hatte mit seinem Stablecoin den richtigen Riecher. Das zeigen die astronomischen Bewertungen in der Branche. Tether-Konkurrent Circle ist nach seinem Börsendebüt vor ein paar Wochen mit rund 50  Milliarden Dollar bewertet. Jon Ma, Chef des Daten- und Analyseunternehmens Artemis, extrapolierte die Circle-Bewertung auf Tether und postete auf X, dass Tether bei einem Going-public mehr als 500 Milliarden Dollar auf die Waage bringen könnte. Ardoinos Kommentar zu dieser irren Zahl: Die Bewertung sei «vielleicht ein bisschen bearish», also zu tief. Er sei sehr bescheiden, und es gebe keinen Grund für einen Börsengang. Ironie auf Kryptoart.

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<p>Tether-Konkurrent Circle mit Chef Jeremy Allaire (M.) ist seit Juni an der Börse und mit mehr als 50  Milliarden Dollar bewertet.</p>

Tether-Konkurrent Circle mit Chef Jeremy Allaire (M.) ist seit Juni an der Börse und mit mehr als 50  Milliarden Dollar bewertet.

Bloomberg
<p>Tether-Konkurrent Circle mit Chef Jeremy Allaire (M.) ist seit Juni an der Börse und mit mehr als 50  Milliarden Dollar bewertet.</p>

Tether-Konkurrent Circle mit Chef Jeremy Allaire (M.) ist seit Juni an der Börse und mit mehr als 50  Milliarden Dollar bewertet.

Bloomberg

Dabei jongliert Tether erst seit Kurzem mit solch abenteuerlichen Zahlen. Anfang Mai gab der Tether-CEO im Podcast «Less Noise, More Signal» einen seltenen Einblick in die Tether-Welt. «Bis 2022 haben wir kaum Geld gemacht. Es hat acht Jahre gedauert, um profitabel zu werden», so Ardoino. Man habe vorher zwar kein Geld verloren, aber gerade mal so die Gewinnschwelle erreicht. Gewinne zu erzielen, sei nie das Ziel gewesen.

Asset-Explosion

Begonnen hatte Tether demnach mit Infrastruktur-Initiativen in Entwicklungsländern. Als die Währungen in der Covid-Pandemie unter Druck kamen und gegenüber dem Dollar stark an Wert verloren, Russland die Ukraine angriff, die Ölpreise und Energiekosten stiegen und Deutschlands Wirtschaft am Boden lag, sei Tether gewachsen. «Ich wünschte, dass ich sagen könnte, dass wir das alles vorhergesehen hatten und wir supersmart sind. Haben wir aber nicht. Der Grund für unseren Erfolg war der Fokus auf die Bedürfnisse der Menschen. Und das ohne Marketingabteilung», so Ardoino ganz unbescheiden. Im Februar 2021 verfügte Tether gemäss eigenen Angaben über Assets von rund 35  Milliarden Dollar, im März waren es bereits 41, Ende 2021 rund 79  Milliarden. 2023 kratzte Tether bereits an der 100-Milliarden-Grenze, und wiederum zwölf Monate später wies das Unternehmen rund 158  Milliarden Dollar an Assets aus.

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In jener Zeit, als Tether den Turbo zündete, näherten sich die Stadt Lugano und der mittlerweile grösste Stablecoin-Emittent einander an. Die Covid-Pandemie hatte Lugano arg zugesetzt. Die Stadt entwickelte eine digitale Währung, um das lokale Gewerbe zu unterstützen, und organisierte 2021 eine erste Blockchain-Konferenz, «wo wir ins Gespräch kamen mit Paolo Ardoino. Dieses Treffen führte rasch zur Lancierung von Plan  B im Folgejahr», erinnert sich Stadtpräsident Foletti. Im März 2022 taten sich die Stadt und Tether im Projekt Plan  B zusammen. «Die Finanzierung von Plan  B, unter anderem der Kauf eines Gebäudes, in dem sich quasi die Schaltzentrale von Plan  B befindet, wird vollständig durch Tether und andere Partner finanziert. Die Plan B Foundation verfügt über rund drei Millionen Franken für die Finanzierung von Kursen, dem Forum und anderen Initiativen», so Foletti. Apropos Plan  B Forum: Am diesjährigen Event wird Milena Mayorga als Rednerin auftreten, Botschafterin in den USA von El Salvador, Tethers neuer juristischer Wahlheimat.

Hat 80 bis 90 neue Krypto­firmen angezogen: Stadt­präsident Foletti ist mit der Tech-Initiative zufrieden.

Hat 80 bis 90 neue Kryptofirmen angezogen: Stadtpräsident Foletti ist mit der Tech-Initiative zufrieden.

Claudio Bader für BILANZ
Hat 80 bis 90 neue Krypto­firmen angezogen: Stadt­präsident Foletti ist mit der Tech-Initiative zufrieden.

Hat 80 bis 90 neue Kryptofirmen angezogen: Stadtpräsident Foletti ist mit der Tech-Initiative zufrieden.

Claudio Bader für BILANZ

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Auch das lokale Gewerbe wird unterstützt bei der Einführung von Kryptozahlungen. Im erworbenen, frisch renovierten Altstadtgebäude eröffnete Plan  B letzten November den «POW Space», einen Co-Working-Hub für Krypto-Start-ups. Der Ansatz sei löblich, sagt Tessone von der Universität Zürich. «Das ‹B› steht aber eher für Bitcoin als für Blockchain. Ein agnostischerer Ansatz in Bezug auf Blockchain-Technologien für die Entwicklung eines Ökosystems, wie es in Zug und Zürich der Fall ist, wäre sicherlich fruchtbarer.»

Kryptocluster Lugano

Pazienza, wird man sich in Lugano denken. Es funktioniert ja. Das Tessin ist nach Zug und Zürich bezüglich Ansiedlung von Kryptofirmen mittlerweile auf Rang drei geklettert. «Seit der Lancierung von Plan  B ist die globale Visibilität von Lugano, gemessen an den Suchanfragen, um 400 Prozent gestiegen, und 80 bis 90  Unternehmen im Blockchain- und Kryptowährungssektor haben sich in Lugano angesiedelt», freut sich Foletti. Und das ohne spezifische Steuervorteile. Er möchte die Kooperation langfristig aufgleisen. «Im Moment laufen Gespräche über eine Verlängerung der Vereinbarung mit Tether. Das aktuelle Papier läuft im nächsten März aus», lässt Foletti wissen. Giancarlo Devasini und Tether sind davon sicherlich angetan. Auf die Frage, weshalb Plan  B in der Schweiz lanciert worden sei, antwortet Tether-CEO Ardoino im Podcast «Less Noise, More Signal»: «Die Schweiz ist ein Land, das sich um das Private und die Freiheit kümmert. Die Schweiz ist nicht korrupt. Sie ist der perfekte Ort, um Freiheit zu erklären.» El Salvador kämpft dagegen mit hoher Korruption, gesellschaftlicher Polarisierung und vermehrten Eingriffen in den demokratischen Rechtsstaat. In El Salvador hat Tether ihren Hauptsitz.

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Dieser Artikel erschien in der BILANZ 07/2025.

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