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Überraschend schlechte Zahlen

Swiss macht 19 Prozent weniger Gewinn – und investiert trotzdem

Bei der Swiss ist der Gewinn in den ersten neun Monaten in den Sinkflug übergegangen. Von Januar bis September fiel der Betriebsgewinn klar.

Patrik Berger von Handelszeitung

In der Werft der SR Technics (SAir Services) auf dem Flughafen Zuerich-Kloten wird am 25. Maerz 2002 ein Flugzeug der Swissair mit dem Schriftzug SWISS ueberklebt. (KEYSTONE/Steffen Schmidt)

Die Swiss fliegt in den ersten neun Monaten im 2025 deutlich weniger Gewinn ein, als erwartet.

Keystone

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Die Swiss hat in den ersten neun Monaten 2025 ein operatives Ergebnis von 411 Millionen Franken erzielt – 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Zwar blieben die Erträge mit 4,2 Milliarden Franken stabil, doch steigende Kosten und Preisdruck drücken auf die Bilanz. Besonders auf den Nordamerika-Strecken, dem wichtigsten Markt der Airline, schwächelt die Nachfrage. Der Umsatz blieb dagegen stabil bei 4,2 Milliarden Franken.

«Wir sehen steigende Kosten bei leicht sinkenden Erlösen», sagt Finanzchef Dennis Weber. «Dieser Entwicklung können wir nicht tatenlos zusehen. Intern und gemeinsam mit unseren Systempartnern analysieren wir derzeit alle Möglichkeiten zur Kostensenkung und Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit.» 

Zwar halfen tiefere Kerosinpreise, doch höhere Gebühren, Umweltabgaben und Personalkosten belasteten das Resultat. Zudem konnte Swiss ihr geplantes Wachstum nicht umsetzen, vor allem wegen fehlender Triebwerke und Piloten.

Auch im dritten Quartal ein dickes Minus

Im dritten Quartal – traditionell das stärkste des Jahres – sank das Ergebnis um über zehn Prozent auf 216 Millionen Franken. Auch das lag klar unter den Erwartungen. Immerhin verbesserte sich der Flugbetrieb: Die Pünktlichkeit stieg auf 68 Prozent, kurzfristige Flugausfälle gingen zurück.

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Für 2026 erwartet die Airline ein Übergangsjahr. Erst ab 2027 soll sich die Lage bessern. Bis dahin will Swiss mit dem neuen Airbus A350 und der Kabinenerneuerung effizienter und attraktiver werden. CEO Jens Fehlinger verspricht: «Unser klares Ziel ist es, wieder zu wachsen.» Die globale Nachfrage nach Flugreisen werde auch künftig überdurchschnittlich stark zulegen. «Wir können jedoch aktuell daran nicht partizipieren. Das muss und wird sich ändern.»

Gewinn-Dämpfer auch bei der Lufthansa

Ein Rückgang der Ticketpreise und höhere Kosten haben auch bei der Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa im Sommer den Gewinn gedrückt. Obwohl die Zahl der Fluggäste im dritten Quartal um drei Prozent auf knapp 42 Millionen stieg, sank der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn im Jahresvergleich um ein Prozent auf gut 1,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Frankfurt am Donnerstag mitteilte.

Der Überschuss schrumpfte wegen eines negativen Steuereffekts sogar um 12 Prozent auf 966 Millionen Euro. Im Gesamtjahr soll der bereinigte operative Gewinn aber weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro liegen.

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