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Sie nehmen sogar Lohnpfändungen in Kauf: Südanfluggegner boykottieren die Steuerpflicht.
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Not macht erfinderisch. Die Bewohner der Südanflugschneise haben allerlei Methoden ausgetüftelt, um sich gegen den Fluglärm zu wehren. Protestbriefe an Bundesräte und Steuerbehörden gehören zur harmloseren Variante. Ein abenteuerlicheres Unterfangen ist es, keine Steuern zu zahlen. Das tun einige.
Allein im Internetforum www.steuerboykott.ch haben sich über tausend Schneiser gemeldet, welche die Zahlung der Bundessteuer verweigern.
In Zumikon ZH, wird berichtet, haben sich ganze Nachbarschaften gegen die Steuerbehörden verbündet. Einige Schneiser wollen bis zum Äussersten gehen und nehmen sogar eine Lohnpfändung in Kauf. Das kantonale Steueramt hat bis dato noch nicht deutlich mehr Mahnungen und Betreibungen versandt als in anderen Jahren, allerdings haben noch nicht alle von den säumigen Schneisern einen Zahlungsbefehl erhalten.
Mehrere Tausend Steuerpflichtige haben beim kantonalen Steueramt ein Begehren um Fristverlängerung eingereicht, um die weitere Entwicklung im Flughafendossier abzuwarten. Von den Hausbesitzern, die eine Steuererklärung eingereicht haben, senkten die meisten den Eigenmietwert ihrer Häuser, teilweise um bis zu fünfzig Prozent. Den Zürcher Steuerkommissären droht ein erheblicher Mehraufwand, müssen sie doch bei jedem Haus einzeln die Höhe eines allfälligen Wertverlusts prüfen. CA
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