Guten Tag,
Israel hat die bei weitem grösste Start-up-Dichte der Welt – dank der Mentalität der Gründer oder des Militärs. Auch Schweizer mischen mit.
Marc Kowalsky
Coworking-Space Bizmax in Jerusalem: Ultraorthodoxe Juden können vielfach kein Englisch oder nicht mit dem PC umgehen.
Corinna Kern für BILANZJerusalem, ein Co-Working-Space im Stadtzentrum: Die Schreibtische sind zusammengerückt und mit Tischtüchern bedeckt, aus den Lautsprechern dröhnt Musik, farbige Lichter zucken. Es gibt Falafeln, Hummus, Tabouleh, an einer Bar wird Bier ausgeschenkt, später spielt eine Jazz-Band.
Wo sonst konzentriert an Excel-Tabellen und Programmiercode gearbeitet wird, tummeln sich heute Abend Jungunternehmer, Geldgeber, Vertreter von Grosskonzernen, Journalisten in ausgelassener Stimmung. Der Kontrast könnte kaum grösser sein. Nur einen Steinwurf entfernt liegen die Wahrzeichen des jahrtausendealten Israel: Tempelberg mit Felsendom, Grabeskirche, Klagemauer. J Hier aber trifft sich die Zukunft des Landes.
Auch Marija Plodinec ist mit dabei. Die Baslerin mit kroatischen Wurzeln hat 2014 ein Start-up gegründet: Artidis, ein Spin-off der Uni Basel, entwickelt eine digitale Plattform, um Krebs schneller diagnostizieren und individuell behandeln zu können. «Ich habe viel über die Gründerszene hier gehört», sagt Plodinec, «vielleicht gibt es Anknüpfungspunkte für uns.» Um hier mit dabei sein zu dürfen, musste sie gegen zwölf andere Schweizer Jungunternehmer vor einer Jury pitchen. Fünf Tage wird sie nun Israels Startup-Szene kennenlernen, zusammen mit 20 anderen Teilnehmern aus 18 Ländern, eingeladen vom israelischen Aussenministerium.
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