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Eine neue Studie zeigt: Die meisten Schweizer Spitäler sind zu wenig profitabel. Und auch die Zukunft lässt wenig Gutes verheissen.
Marc Bürgi
Die Schweizer Spitäler erwirtschaften im Schnitt zu wenig Profit.
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Um die finanzielle Gesundheit vieler Schweizer Spitäler ist es schlecht bestellt. Anschaulich zeigt dies der Blick auf Zürich: In der grössten Schweizer Stadt macht das Stadtspital Waid Verluste in Umfang von mehreren Millionen Franken. Diesen Sommer hat die Politik eine Radikalkur angeordnet: Der Betrieb wird saniert und neu gemeinsam mit dem anderen Stadtspital Triemli geleitet.
So dramatisch ist die Lage der Schweizer Spitäler in der Regel nicht. Doch eine Mehrheit ist dennoch zu wenig profitabel, wie eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft PwC zeigt. Lediglich 7,3 Prozent beträgt die Betriebsgewinnmarge (EBITDAR) im Mittel. Um Investitionen langfristig selber zu finanzieren, wären mindestens zehn Prozent nötig.
Diese Vorgabe erfüllten letztes Jahr nur fünf der 45 untersuchten Gesundheitsversorger – ein Drittel lag zumindest bei oder über 8 Prozent. Im Mittel verfügen die Häuser zwar über eine solide Eigenkapitalquote von mehr als 40 Prozent. Der Wert ist allerdings das dritte Jahr in Folge gesunken und dürfte sich weiter verringern.
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Die Diagnose fällt klar aus: Die Welle der Spitalschliessungen und -zusammenlegungen in der Schweiz wird weiterrollen. Aus Sicht von PwC liegt auf der Hand, welche unter den schweizweit 163 Spitäler und Klinikgruppen besonders unter Druck sind: die kleinen. Kleine Betriebe sind schlechter für den grossen Trend im Schweizer Gesundheitswesen gewappnet: der Wandel von stationären hin zu ambulanten Behandlungen. Mit diesem Rezept versucht die Schweizer Politik, die Kosten nicht weiter ausufern zu lassen. Immer mehr Krankheiten und Gebrechen werden ohne längere Spitalaufenthalte behandelt.
Die Zahlen in der Studie belegen den Trend. Erstmals verharrte der Umsatz der Spitäler im stationären Bereich auf dem Niveau des Vorjahrs. Im ambulanten Bereich erhöhten sich die Erlöse hingegen um 5 Prozent. Diese Verschiebung verringert die Ertragsmöglichkeiten der Betriebe, denn mit ambulanten Behandlungen lassen sich weniger teure Rechnungen verschicken. Somit bleibt den meisten Spitälern nur eine Möglichkeit, ihre Profitabilität zu sichern: Sie müssen die Kosten drücken.
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Kleinen Betrieben mit weniger als 250 Betten fällt es tendenziell schwieriger, die Kosten herunterzufahren. Beispielsweise ist es für sie teurer, angesichts des Fachkräftemangels genügend Personal zu finden. Und sie verlieren mehr Fälle an die Universitäts- und Zentrumsversorger. Allerdings sind laut PwC derzeit kleinere Spitäler im Mittel profitabler als grosse. Trotzdem könnten sie vermehrt unter Druck geraten. Das Beratungsunternehmen empfiehlt den Häusern darum, sich klar zu positionieren oder einem Netzwerk beizutreten.
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