Guten Tag,
Alles KI oder was? Die neuen Technologien frustrieren ausgerechnet jene Leute, die in den obersten Strategiegremien der Schweiz sitzen.

Karin Kofler
Künstliche Intelligenz: Als Megatrend erkannt – aber können Schweizer Verwaltungsräte ihn auch richtig bewerten und einsetzen?
Getty ImagesWerbung
Alle befassen sich damit, viele setzen künstliche Intelligenz bereits voll ein: KI ist das Thema der Stunde in den Schweizer Unternehmen. Nur: Diejenigen, die über die strategische Marschrichtung und die Investitionen in künstliche Intelligenz entscheiden müssen, sind offenbar überfordert damit.
Die jährliche Verwaltungsratsumfrage der Zürcher Topkadervermittlerin Knight Gianella zeigt auf, was die Schweizer Leitgremien zurzeit beschäftigt.
Die diesjährigen Resultate liegen der Handelszeitung exklusiv vor. 192 Verwaltungsratsmitglieder, die total rund 805 Mandate in börsenkotierten wie auch privaten Familienunternehmen repräsentieren, haben heuer an der Befragung teilgenommen. Das Resultat erstaunt: Erstmals in der zehnjährigen Geschichte der Umfrage geben die Boardmembers zu, dass «fehlende Kompetenzen» im obersten Leitungsgremium ein Thema seien. Der Punkt schafft es in die Top Ten der Herausforderungen.
Knight Gianella führt die neue Selbstkritik auf die massiv gestiegene technologische Komplexität durch KI zurück. Ebenso zum Schwitzen bringt die obersten Führungskräfte das wilde geopolitische Umfeld, dem die Unternehmen momentan ausgesetzt sind. Kriege, Handelszoff, die hängigen bilateralen Verträge mit der EU und rasch wechselnde Krisen erschweren ihre Entscheidungen. Das volatile Marktumfeld und die digitale Transformation rangieren auf Platz eins und zwei der grössten zehn Herausforderungen.
Das Durchschnittsalter in Schweizer Verwaltungsräten liegt bei rund 56 Jahren. Zu hoch, um KI richtig verstehen zu können? Wer mit langjährigen Gremiumsmitgliedern spricht, spürt, dass das Tempo, mit dem KI die Wirtschaft erfasst, für Verunsicherung sorgt. «Während Erfahrung in Krisenzeiten besonders gefragt ist, müssen sich die VR-Gremien aufgrund der zunehmenden Bedeutung digitaler Kompetenzen bei der Nachfolgeplanung zwangsläufig verjüngen», sagt Fabienne Meier, Partnerin bei Knight Gianella.
Nüchtern fügt sie an: «Künstliche Intelligenz ist Realität. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.»
An dieser Stelle findest du einen ergänzenden externen Inhalt. Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Werbung