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Rechtsstreit zieht Actelion in die Miesen

Der Pharmakonzern Actelion ist im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen geschlittert. Der Grund ist ein Rechtsstreit mit der Konkurrenz. Aber auch ohne diesen Effekt wären die Zahlen bescheiden ausgefallen.

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Der Pharma- und Biotechnologiekonzern Actelion schliesst das erste Halbjahr mit einem Verlust von 262 Millionen Franken ab. Das schlechte Ergebnis kann zu einem grossen Teil auf Rückstellungen für einen Rechtsstreit in den Vereinigten Staaten zurückgeführt werden.

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Actelion wurde vom japanischen Konkurrenten Asahi wegen Vertragsbruch angeklagt. Das Urteil des zuständigen Gerichts steht noch aus, doch die Geschworenen sprachen Asahi eine Entschädigung von 577 Millionen Dollar zu. Diese Summe nahm Actelion im Juni als Rückstellungen vor.

Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres hatte das Unternehmen noch einen Reingewinn von 254 Millionen Franken erzielt. Der Gewinn wäre allerdings auch ohne die Rückstellungen im Berichtssemester auf rund 223 Millionen Franken gesunken.

Umsatz unter der Milliardengrenze

Der Umsatz sank unter die Milliardengrenze auf 970 Millionen Franken. Den Rückgang um fünf Prozent führt Actelion vor allem auf den starken Franken zurück. Mit konstanten Wechselkursen gerechnet stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent. Der Betriebsverlust beträgt 223 Millionen Franken.

Im Frühjahr war das Unternehmens wegen eines Machtkampfs in die Schlagzeilen geraten. Der Hedgefonds Elliott Advisors hatte auf eine Absetzung des gesamten Verwaltungsrats sowie des Konzernleiters Jean-Paul Clozel gedrängt. Er kritisierte die Unternehmensstrategie als zu riskant und befürwortete einen Verkauf.

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An der Generalversammlung im Mai scheiterte Elliott, das nach eigenen Angaben sechs Prozent der Aktien hält, jedoch mit sämtlichen Anträgen. Dennoch nahm Actelion einen Monat später Änderungen in der Führungsstruktur vor und schuf den neuen Posten des operativen Leiters (COO), den Otto Schwarz einnahm.

(laf/tno/sda)

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