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Stefan Bollinger ist der dritte CEO, der bei der Privatbank die Wende schaffen will. Hat Julius Bär ein Kulturproblem? Eine Spurensuche.
Stefan Bollinger will Julius Bär auf die Erfolgsspur zurückholen. Kundenfokus statt Experimente, so sein Motto.
Valeriano Di DomenicoDer neue starke Mann an der Spitze von Julius Bär will nicht alles anders, aber vieles besser machen – etwa die Risikokontrolle: «Wir haben das Thema Compliance immer ernst genommen und viel Geld investiert, um die Prozesse sicherer und zuverlässiger zu machen.» Zudem soll das Wachstum gepusht werden: «Plan A ist eindeutig organisches Wachstum – durch die Einstellung neuer Berater, aber vor allem auch durch die Ausbildung eigener Mitarbeiter und durch Investitionen in Technologie.»
Beide Zitate stammen aber nicht vom aktuellen Julius-Bär-Chef Stefan Bollinger, sondern von seinen Vorgängern: Den ersten Satz sagte Ex-Bär-Chef Bernhard Hodler 2018, das zweite Zitat stammt von Philipp Rickenbacher vom Sommer 2023.
Seit gut sieben Jahren laboriert die Privatbank daran herum, Skandale und Pannen hinter sich zu lassen und wieder das zu werden, wofür Kunden und Investoren eine Privatbank schätzen: eine profitable, verlässliche und möglichst geräuschlose Bank. Doch Ex-Goldman-Sachs-Partner Stefan Bollinger ist mittlerweile der dritte CEO, der sich an dieser Übung versucht.
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