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Die Nummer drei im Schweizer Telekommarkt hat nun einen Käufer. France Telecom verkauft Orange Schweiz an die Beteiligungsgesellschaft Apax.
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Der französische Telekommunikationskonzern France Télécom verkauft Orange Schweiz an die britische Beteiligungsgesellschaft Apax. Beide Seiten einigten sich auf einen Verkaufspreis von 2,0 Milliarden Franken, wie France Télécom in der Nacht mitteilte.
Die Übernahme muss noch von den zuständigen Schweizer Behörden und vom Direktorium von France Télécom genehmigt werden. Sie stellt eine wichtige Etappe in der Optimierung-Strategie von France Télécom dar, wie es weiter heisst.
Der Telekomgigant will sich auf Länder fokussieren, in welchen er als Telekommunikations-Vollanbieter auftreten kann und gleichzeitig die Nummer eins oder zwei im Markt ist. Aus diesem Grund hatte France Télécom die Schweizer Nummer zwei im Telekommarkt Sunrise schlucken und sie mit Orange zusammenlegen wollen.
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Die Wettbewerbskommission (Weko) erteilte der Fusion jedoch im vergangenen Jahr eine Absage. Mit dem Verbot wollten die Wettbewerbshüter ein Duopol durch die fusionierte Sunrise/Orange und Swisscom im Mobilfunkmarkt verhindern.
Denn mit Sunrise wäre ausgerechnet jener Anbieter verschwunden, der am meisten Bewegung in den Schweizer Mobilfunkmarkt gebracht habe, argumentierte die Weko damals. Zudem würde ein allfälliger Eintritt eines ausländischen Mobilfunkanbieters in die Schweiz praktisch verunmöglicht.
Nach der untersagten Fusion von Orange und Sunrise passte der Schweizer Markt nicht mehr zur Strategie des französischen Telekomriesen und France Télécom ging über die Bücher. Seit Frühling versucht der Konzern, Orange Schweiz zu verkaufen.
Der gescheiterte Zusammenschluss hatte im Herbst 2010 auch bei Sunrise zu einem Besitzerwechsel geführt: Der dänische TDC-Konzern hat die Nummer 2 statt der France Télécom schliesslich an den Finanzinvestor CVC Capital Partners verkauft.
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Der Schweizer Telekommarkt wird von der Swisscom dominiert, die einen Marktanteil von rund 60 Prozent hat. Sunrise hält rund 20 Prozent des Marktes.
Die 1999 gegründete Orange Schweiz ist die Nummer drei im Schweizer Telekommarkt. Das Unternehmen erwirtschaftete 2010 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Franken und zählte per Ende September 2011 rund 1,6 Millionen Kunden. Orange Schweiz beschäftigt etwa 1200 Personen.
Welches genau die Aussichten für Orange Schweiz nach den Übernahme durch den Finanzinvestor Apax sind, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Apax war für eine Stellungnahme nicht erreichbar und Orange kann derzeit nicht Stellung nehmen, wie Mediensprecherin Therese Wenger auf Anfrage sagte.
Unter Branchenkennern gilt Apax jedoch als seriöser und solider Partner, der den Schweizer Markt kennt, denn Apax ist seit 2006 am vormaligen Sunrise-Besitzer TDC beteiligt.
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Apax Partners LLP gehört zu den ältesten Beteiligungsgesellschaften der Welt und ist eine der grössten Europas. Sie investiert zwischen ein bis fünf Milliarden in Unternehmen, die sie nach rund fünf Jahren weiterverkauft. In den vergangenen zehn Jahren hat Apax rund 35 Milliarden US-Dollar an finanziellen Mitteln gesammelt, um diese gewinnbringend zu investieren.
Apax konzentriert sich auf die Bereiche Telekommunikation, Informationstechnologie, Einzelhandel und Konsumenten, Medien, Gesundheitspflege und Finanzdienstleistungen. Nach eigenen Angaben betrug das Gewinnwachstum von Apax durchschnittlich 12 Prozent pro Jahr.
(laf/sda/awp)
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