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Novartis zittert um Verkaufsschlager

Banges Warten beim Basler Pharmakonzern Novartis: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Zulassung eines potentiellen Milliardenbringers in Frage gestellt.

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Derber Rückschlag für Novartis: Das Medikament Ilaris, von dem sich der Basler Pharmakonzern einen Milliarden-Umsatz erhofft hatte, hat vom Beirat der US-Arzneimittelbehördem FDA eine Absage erhalten. In der Nacht sprach er sich gegen die Zulassung des Mittels aus.   

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Der Grund: Das Medikament gegen die seltene Autoimmunerkrankung CAPS habe ernste Nebenwirkungen, die auch die Wirksamkeit nicht rechtfertigten, befanden die Experten. Das letzte Wort hat zwar die Behörde selbst, aber in der Regel folgt sie den Empfehlungen ihrer Experten. Die endgültige Entscheidung dürfte zum Jahresende erfolgen.

Der Chef der Novartis-Pharmaforschung, Trevor Mundel, zeigte sich überzeugt von Ilaris' Potenzial zur Gichtbehandlung. Der Konzern will nun gemeinsam mit der FDA Patientengruppen identifizieren, bei denen das Präparat doch zum Einsatz kommen kann. Die FDA-Experten hatten signalisiert, dass Ilaris für bestimmte Gicht-Patienten von Nutzen sein könnte. Dazu seien aber mehr Daten nötig.

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Ilaris ist bereits seit zwei Jahren zur Behandlung der seltenen Autoimmunerkrankung CAPS auf dem Markt. Im Vorjahr erzielte Novartis damit 26 Millionen Dollar Umsatz. Mit einem breiteren Einsatz bei Gicht sowie einer bei Kleinkindern auftretenden Arthritisform namens SJIA wären Mundel zufolge Milliarden-Verkaufserlöse drin gewesen. Der Konzern testet Ilaris ausserdem noch für die Behandlung von Herzkreislauferkrankungen und von Diabetes.

Novartis steht wie andere Branchenvertreter auch vor der Herausforderung, umsatzstarke Medikamenten zu ersetzen, die in den kommenden Jahren den Patentschutz verlieren.

(laf/cms/sda/awp)

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