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Während sich die Zürcher Privatbank erstmals in ihrer Geschichte ins Ausland wagt, wird im Inland kräftig investiert.
CEO Stephan Zwahlen baut bei der Privatbank kräftig aus.
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Ursprünglich suchte Maerki Baumann die Nähe zur Krypto-Industrie, um bestehenden Private-Banking-Kunden den Zugang zu digitalen Vermögenswerten zu eröffnen. Doch die Dynamik ging zunächst in eine andere Richtung. So wurde die Zürcher Privatbank mit Anfragen aus der Krypto- und Blockchain-Industrie nach Bankdienstleistungen geradezu überhäuft. Mittlerweile kommen 500 Firmenkunden und über 200 Privatpersonen aus diesem Segment. Häufig werden Coins eingeliefert, in Wallets gehalten oder in Fiatgeld getauscht. Dreistellige Millionenbeträge sind keine Seltenheit.
Nun drängt ein Teil der Krypto- und Blockchain-Industrie in die Emirate. «Es ist absehbar, dass sich dort eine ähnliche Entwicklung abspielen wird wie im Crypto Valley in Zug», sagt Maerki-Baumann-CEO Stephan Zwahlen. Die von ihm geführte Bank folgt der Branche und hat in der Freihandelszone Abu Dhabi Global Market eine Kategorie-4-Lizenz beantragt. In ihrer 93-jährigen Geschichte hat sich die Bank noch nie ins Ausland gewagt. Abu Dhabi könnte laut Zwahlen zu einem Pilotprojekt werden. «Es ist durchaus denkbar, dass wir, wenn das Modell gut läuft, später auch weitere Standorte analysieren.»
Auch im Inland treibt die Privatbank ihr Kerngeschäft voran. «Wir investieren signifikant in zusätzliches Personal, IT-Systeme und neue Geschäftsfelder», so Zwahlen. 2025 stellt er zwölf neue Mitarbeiter ein. Ende Jahr sind wohl 112 Stellen besetzt, in der Pandemie waren es noch 66. Die Bank hat sich in den letzten sechs Jahren verändert. So sank etwa das Durchschnittsalter der Kunden von branchenüblichen 70 auf 58 Jahre.
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Der kulturelle Wandel wird nun auch am Hauptsitz sichtbar. Von 2027 bis 2029 findet an der Dreikönigstrasse ein massiver Umbau statt. Das Gebäude am Fluss wird ausgehöhlt und um eine Etage erhöht. Die Belegschaft zieht für zwei Jahre in ein Provisorium. EMI Architekt*innen aus Zürich setzt das Projekt um. «Wir leben vom Dialog zwischen der traditionellen und der neuen digitalen Welt, und das soll sich auch am Gebäude zeigen. Es wird sehr offen sein», erklärt Zwahlen. Es wird eine Barista-Bar und einen Eventraum mit Blick auf den Fluss geben. Das Erdgeschoss wird zur halböffentlichen Begegnungszone, in der sich Kunden auf Wunsch mit ihren Beratern treffen können. Unter einer grossen Dachterrasse ist im vierten und fünften Stock eine offene Galerie mit Arbeitslounge geplant. Die Stockwerke werden über eine grosse Treppe am Ende des Gebäudes verbunden. «Bisher bewegen sich unsere Mitarbeiter oft auf ihrer Etage, das wollen wir so brechen», sagt Zwahlen.
Die Hauseigentümer bauen um: Nach den zweijährigen Bauarbeiten soll die Bank so aussehen.
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PRDer Umbau ist für die Besitzerfamilie rund um VR-Präsident Hans Syz-Witmer und seine Schwester, Vize Carole Schmied-Syz, eine «erhebliche Investition». «Das zeigt, wie langfristig die Eigentümer denken. Es ist ein Projekt für die nächsten Generationen, mit einem Horizont von 30 Jahren», sagt Zwahlen.
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