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Ericson Chan, Teil der Zurich-Konzerleitung, spricht über KI-Agenten, Hagelstürme und neue Jobprofile.
Ericson Chan (59) ist Chief Information & Digital Officer der Zurich Gruppe. Der Tech-Nerd stammt aus Hongkong und ist seit fünf Jahren Mitglied der Zurich-Konzernleitung.
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Stand heute trifft das auf viele Grossunternehmen zu. Anders bei Start-ups und Unternehmen, die gut vorbereitet sind und nicht über viele Systeme und Daten verfügen, die integriert werden müssen. Wir bei Zurich sind technologisch bereit, aber das ist nicht das Einzige, was noch zu tun ist.
Es gibt zwei Hürden. Zum einen die technische Bereitschaft. Sind die Daten sauber und die Systeme offen? Und dann das Change Management: Passen sich denn die Leute tatsächlich an und nutzen künstliche Intelligenz?
Ja, wir haben kreative Mitarbeitende, bieten Trainings an und fördern Initiativen.
Das kommt drauf an. Derzeit übernimmt KI vor allem eine unterstützende Funktion. Entscheidend ist, ob man auf dem Wachstumspfad ist. Wir bei der Zurich wachsen, Jahr für Jahr. Wir nutzen die durch KI frei gewordenen Kapazitäten, und setzen sie dort ein, wo sie benötigt werden, ohne dass die operativen Kosten steigen. Ich sehe KI derzeit nicht primär als Sparmassnahme.
Spezialisten werden nicht durch KI ersetzt, sondern durch Spezialisten, die KI einsetzen. Wenn ein Unternehmen hingegen nicht wächst und seine Mitarbeitenden nicht angemessen umschult, dann sieht die Sache vielleicht anders aus.
Nein. Denken Sie an ein Callcenter. Das ist nachts geschlossen. Eine künstliche Intelligenz kann 24/7 helfen. Und wenn ein Hagelsturm kommt und alle gleichzeitig anrufen, kann die KI zusammen mit den Mitarbeitenden sofort skalieren, um Hilfe zu leisten. Ziel ist es, dass die KI alle Mitarbeitenden noch besser macht.
Bei einfacheren Produkten ist das vorstellbar, aber derzeit nicht der Fall. Ich habe aber schon gesehen, dass Kunden in Schwellenländern von KI angerufen werden, um ihre Autoversicherungen zu erneuern.
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