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Rekord des Rohstoffriesen: Glencore wird mit dem grössten Börsengang am Londoner Finanzplatz zehn bis elf Milliarden Dollar einnehmen.
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Die Aktien des Rohstoffgiganten Glencore haben zu Beginn des Graumarkthandels in London deutlich zugelegt. Der Kurs stieg um 3,4 Prozent auf 548 Pence, nachdem der Ausgabepreis für die Aktien bei 530 Pence festgelegt worden war.
Dadurch wird der Konzern aus der Publikumsöffnung brutto rund zehn Milliarden Dollar einnehmen. Darin ist eine Mehrzuteilung von weiteren zehn Prozent der Anteilsscheine noch nicht mit eingerechnet, was das Volumen auf elf Milliarden Dollar erhöhen würde. Damit hat der verschwiegene Rohstoffkonzern den Rekord für den grössten Börsengang am Londoner Finanzplatz geknackt.
Die Aktienausgabe sei ein Erfolg, teilte Glencore in einem Communiqué mit. Das Interesse der Investoren weltweit sei gross gewesen, erklärte Konzernchef Ivan Glasenberg. Man hätte noch viel mehr Aktien verkaufen können. Das Angebot mit der Preisspanne von 480 bis 580 Pence sei signifikant überzeichnet gewesen.
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Bei institutionellen Aktionären wurden 1,137 Milliarden Aktien zu 530 Pence platziert. 31 Millionen Aktien gingen zu 66,53 Hongkong-Dollar pro Stück an professionelle und kleine Investoren in Hongkong, wo die Zweitkotierung erfolgt. Insgesamt wurden damit nun 6,923 Milliarden ausgegeben.
Aufstieg in Spitzenindex erwartet
Mit dem Handel am Grauen Markt können die Aktien bereits vor ihrer Börsennotierung den Besitzer wechseln. Konkret werden Termingeschäfte auf Aktien der bevorstehenden Emission geschlossen. Der eigentliche Börsenhandel an der London Stock Exchange (LSE) soll am 24. Mai beginnen und einen Tag später auch an der Börse Hongkong.
Wahrscheinlich wird Glencore angesichts seiner Grösse mit der Notiz in London schon am Ende des ersten Handelstages in den Leitindex FTSE 100 aufsteigen. Das hat es seit 25 Jahren nicht mehr gegeben.
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Im Hinblick auf den Börsengang hat Glencore seinen juristischen Sitz auf die englische Kanalinsel Jersey verlegt. Der Haupt- und Steuersitz bleiben aber in Baar ZG.
Für die Zuger Steuerbehörden gilt Glencore immer noch als Schweizer Unternehmen, wie es im Mitte März veröffentlichten Börsenprospekt von Glencore heisst. Weil Glencore jetzt in Jersey registriert ist, untersteht der Konzern aber nun dem britischen Übernahmerecht - wie die meisten an der Londoner Börse kotierten Grosskonzerne.
(tno/laf/sda/awp)
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